Fahrkarten kauft man am Automaten – oder an lizenzierten Verkaufsstellen. Foto: Zweygarth

Der Kioskbesitzer an der Killesberghöhe möchte gerne auch VVS-Fahrkarten verkaufen können. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) lehnt dies ab: dort sei nicht genug Umsatz zu machen.

S-Nord - Anil Hayta hat sich die ganze Sache so schön vorgestellt: Er ist Betreiber des K-Kiosks in der Killesberghöhe. Er will den Kiosk gerne zu einer VVS-Verkaufsstelle machen. „Der Kiosk liegt direkt an der Bushaltestelle und gleich um die Ecke der Stadtbahn-Haltestelle“, sagt Hayta. Außerdem kämen beispielsweise von den Bewohnern des Seniorenstifts Augustinum sehr viele Anfragen, ob sie ihre Fahrkarten nicht bei ihm kaufen könnten. „Gerade die älteren Leute“, sagt der Kioskbetreiber, „haben oft Probleme mit den Automaten und möchten die Fahrkarten lieber persönlich kaufen.“

Haytas Anfrage ist jedoch von der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), die als Vertriebspartner der VVS für die Vergabe der Lizenzen zuständig ist, abgelehnt worden, mehrmals sogar. „Ich betreibe zwei weitere Kioske, am Flughafen und in Filderstadt, dort hat das mit den zuständigen Verkehrsverbänden problemlos geklappt“, sagt er. Hayta hat munkeln hören, dass der Grund für die Ablehnung der Plan der SSB sein könnte, an der Killesberghöhe eine eigene Verkaufsstelle zu eröffnen. „Aber bisher ist das ja nicht passiert“, sagt Hayta.

Ein bestimmter Umsatz muss da sein

Eine eigene Verkaufsstelle sei nicht geplant, und es gebe nicht an jeder Haltestelle eine solche, sagt die SSB-Sprecherin Birte Schaper. „Wir suchen die Geschäfte, die Verkaufsstellen sind, sehr genau aus, und haben nicht an jedem Ort im Netz Interesse daran.“ Standort und Öffnungszeiten seien wichtig, ebenso müssten die Mitarbeiter entsprechend geschult werden und es müsse Platz für den Ticketdrucker geben. Das entscheidende Argument für das Nein für den Kiosk an der Killesberghöhe sei aber ein anderes gewesen: „Wir achten auch auf den Umsatz“, erklärt Schaper. „Es muss sich für beide Seiten lohnen, für uns und für den Betreiber.“ An der Killesberghöhe ginge die SSB von zu wenig Umsatz mit Fahrkarten und Monatstickets aus. „Der Killesberg ist kein Knotenpunkt“, so Schaper.

Seit September 2013 fahren die Bahnen an der Haltestelle Killesberg nur noch alle 20 Minuten. Bezirksbeirat und Anwohner hatten diese Entscheidung kritisiert. Momentan werden an der Killesberghöhe Unterschriften für die Rückkehr zum alten, engeren Takt gesammelt.