Franz Rogowski (links) und Jan Henrik Stahlberg (rechts) in „Fikkefuchs“ Foto: Verleih

Ein Vater, der seine besten Tage hinter sich hat, soll seinem pornosüchtigen Sohn beibringen, wie man Frauen becirct. Komisch ist das selten.

Stuttgart - Rocky (Jan Henrik Stahlberg) ist eine dieser traurigen Männergestalten, die ihrem fortgeschrittenen Alter und damit einhergehenden Veränderungen zum Trotz glauben, sie könnten wie einst im Mai junge Damen en masse für sich gewinnen. Bei den sexuellen Umtrieben früherer Tage entstand wohl auch der ihm unbekannte Thorben (stark: Franz Rogowski), der pornosüchtig und wegen versuchter Vergewaltigung in Therapie ist. Eines Tages schlägt er bei seinem Vater auf und bittet ihn, ihm beizubringen, wie man Frauen becirct. Die armen Frauen.

Auch im Soundtrack von „Fikkefuchs“, dem allein mittels Crowdfunding finanzierten Streifen von Jan Henrik Stahlberg, trifft Altes auf Junges: Smetanas „Moldau“ im Wechsel mit zeitgenössischen Zeilen wie „Fick dich, du Hurensohn“ des primitiven Frauenduos SXTN. Auch die Bilder haben es in sich: Online-Pornos und Echtweltsex werden explizit gezeigt. Heutzutage schaut man ja ohnehin nicht mehr weg, sondern hält die Smartphone-Kamera drauf - die rohen Töne des Internets stellt der Film ebenso heraus wie die Dummheit von Teilen der mit ihm aufwachsenden Generation. Der dauergeile Depp Thorben bezeichnet das Holocaust-Mahnmal im Livestream als „Lustgarten“.