So stellt sich der Zeichner den Angriff der Killerbakterien (gelb) vor. Foto: dpa

Bakterien könnten in Zukunft bei der Bekämpfung von Infektionskrankheiten helfen. Denn manche von Ihnen machen regelrecht Jagd auf andere Kleinlebewesen.

Stuttgart - Bestimmt hast Du schon mal was von Bakterien gehört. Das sind einzellige Lebewesen, die man mit bloßem Auge nicht sehen kann. Trotzdem sind sie überall: im Boden, in der Luft oder auf Deiner Schreibtischplatte. Auch auf der Haut und im Körper von Menschen leben massenhaft Bakterien. Besonders viele tummeln sich im Darm, wo sie bei der Verdauung helfen. Bakterien sind auch an der Herstellung vieler Lebensmittel beteiligt. So machen Milchsäurebakterien aus Milch Joghurt oder aus Weißkohl Sauerkraut. Es gibt aber nicht nur nützliche Bakterien, sondern auch sehr gefährliche. Sie können Menschen und Tiere krank machen oder sogar umbringen. Beispiele dafür sind die Erreger der Cholera und der Tuberkulose.

Damit sich Bakterien nicht so leicht ausbreiten können, ist es wichtig, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Auch beim Kochen sollte man auf Sauberkeit achten. In Krankenhäusern werden zudem Desinfektionsmittel eingesetzt, um Bakterien zu töten. Die Werkzeuge der Chirurgen und Spritzen oder Binden werden sterilisiert – also so stark erhitzt, dass anhaftende Bakterien sterben. Wenn gefährliche Bakterien schon im Körper sind, können Antibiotika helfen. Das sind Gifte, mit denen sich bestimmte Pilze gegen Bakterien wehren. Sie lassen sich auch künstlich herstellen.

Eine andere Möglichkeit zur Bekämpfung von Bakterien haben Forscher in den USA untersucht: Bakterien, die andere Bakterien fressen. Eine dieser Arten trägt den lateinischen Namen Bdellovibrio bacteriovorus. Dieser Winzling kann mithilfe einer Geißel – das ist ein Faden, der rotiert wie ein Propeller – ziemlich schnell schwimmen. Hat er ein Beute-Bakterium geschnappt, durchdringt er dessen Hülle, verdaut den Inhalt und produziert viele Nachkommen. Die können dann weitere Bakterien befallen. Eines Tages, so hoffen die Forscher, könnte man die gefräßigen Winzlinge auch einsetzen, um krank machende Bakterien in Schach zu halten. Denn Zellen von Menschen oder Tieren greifen sie nicht an. Auch Gegenstände oder Trinkwasser könnten künftig mit Bakterienhilfe von Krankheitserregern befreit werden.