Hier hat der Maulwurf bis zu seiner Enttarnung gearbeitet. Foto: dpa

Beim Bundesamt für Verfassungsschutz ist ein Maulwurf entdeckt worden – allerdings einer, der keine Löcher gräbt. Es handelt sich um einen Islamisten, der angeblich sogar einen Sprengstoffanschlag geplant hatte.

Stuttgart - Einen Maulwurf bekommt man selten zu Gesicht, weil er sich meist unter der Erde aufhält. Wenn ihr einen Garten habt, hast Du aber vielleicht schon mal die kleinen Erdhäufchen gesehen, die ein Maulwurf beim Graben hinterlässt. Doch nicht jeder Maulwurf ist ein possierliches Tierchen, das Gartenbesitzer ärgert. Es gibt auch zweibeinige Maulwürfe, die der Art Homo sapiens angehören. So lautet der wissenschaftliche Name des Menschen. Ein menschlicher Maulwurf ist jemand, der einen Job in einer Behörde oder in einer Firma annimmt und dort ganz normal mitarbeitet. Doch er tut nur so. In Wirklichkeit versucht der Maulwurf an wichtige Informationen zu kommen – etwa darüber, wann und wo die Polizei eine Hausdurchsuchung plant. Diese Informationen gibt er dann weiter – zum Beispiel an Leute, die verbotene Dinge tun, oder an ausländische Geheimdienste.

Jetzt wurde ein Maulwurf beim Verfassungsschutz entdeckt. Das ist besonders peinlich. Denn diese Behörde soll eigentlich Menschen überwachen, die unseren Staat ablehnen und oft auch nicht viel von Demokratie oder Meinungsfreiheit halten. Der Maulwurf beim Verfassungsschutz, der jetzt aufgeflogen ist, hatte den offiziellen Auftrag, die islamistische Szene zu beobachten. Islamisten berufen sich auf den Islam. Doch anders als die große Mehrheit der Moslems sind sie auch bereit, mit Gewalt gegen Anhänger anderer Religionen oder sogenannte Ungläubige vorzugehen. Der Maulwurf beim Verfassungsschutz war offenbar selbst ein Islamist. Das belegen zumindest die Einträge, die er auf islamistischen Internetseiten hinterlassen hat. Zudem soll er Geheimnisse verraten haben, die den Islamisten nützen könnten.

Zum Glück wurde der Maulwurf bereits nach wenigen Monaten enttarnt. So wie es aussieht, ist durch seine Arbeit niemand zu Schaden gekommen. Es hätte aber auch anders kommen können. Angeblich plante der Mann einen Sprengstoffanschlag auf die Kölner Zentrale des Bundesamtes für Verfassungsschutz.