Beim Niesen schießen Luft und Viren aus der Nase. Foto: dpa

Im Winter erkranken wir leichter als im Sommer an einer Erkältung. Aber warum?

Stuttgart - Hatschi – Niesen ist in diesen Tagen in vielen Familien angesagt. Dazu Halsweh, Husten und manchmal Gliederschmerzen. Eine ganz normale Erkältung eben, oft auch Grippe genannt. Wobei Schnupfen und Husten nichts mit einer echten Grippe, der Influenza, zu tun haben: Die ist viel schlimmer, und man fühlt sich richtig krank, wenn man die hat.

Vielleicht bis Du in letzter Zeit von Deinen Eltern ermahnt worden, Dich warm anzuziehen – mit dem Argument, dass Du Dich sonst erkältest. Ganz falsch ist das nicht. Und es stimmt auch, dass man sich in der kalten Jahreszeit leichter erkältet als im Sommerhalbjahr. Allerdings machen nicht Kälte und Nässe krank, die Ursache für eine Erkältung sind in aller Regel Viren. Die lassen sich auch kaum mit Arzneimitteln bekämpfen – da muss der Körper, genauer gesagt das Immunsystem, schon selbst arbeiten. Und genau diese körpereigene Abwehr wird von kaltem und nassem Wetter geschwächt – zumindest wenn man sich draußen mit einer zu leichten Kleidung aufhält. Oder wenn die Kleider nach einem Regen oder bei Schmuddelwetter durchnässt sind. Dann friert man, was dazu führt, dass die Blutgefäße an der Körperoberfläche enger werden, damit weniger Wärme an die Umgebung verloren geht. Das betrifft auch die Schleimhäute in der Nase. All das stresst den Körper, was wiederum das Immunsystem schwächt.

Das nutzen die Viren aus: Sie können sich nun leichter vermehren. Besonders leichtes Spiel haben sie in ausgetrockneten Schleimhäuten – wenn man sich also in beheizten, trockenen und schlecht gelüfteten Räumen aufhält. Das bedeutet andererseits, dass kühle, feuchte Luft uns wenig ausmacht, wenn wir nur warm angezogen sind. Da ist es viel gefährlicher, mit Menschen eng zusammen zu sein, die niesen, ohne Hand oder Ellbogen vor die Nase zu halten: Beim kräftigen Niesen schießen Luft und Viren mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 Kilometer pro Stunde aus der Nase – so schnell wie die Spitzenwinde bei einem Orkan.