Starker Auftritt: Elefanten in der Stuttgarter Wilhelma Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Wo ein Elefant hintritt, wächst erst mal nicht mehr viel. Doch die Fußabdrücke der Dickhäuter sind ein bwichtiger Lebensraum für andere Tiere.

Stuttgart - Wo ein Elefant hintritt, haben Pflanzen schlechte Karten, denn mit dem sanften Auftreten haben es die Dickhäuter nicht so sehr – immerhin können die größten Landsäugetiere der Erde mehr als fünf Tonnen auf die Waage bringen. Die noch viel schwereren Blauwale gehören zwar ebenfalls zu den Säugetiere, leben aber bekanntlich im Meer. Elefanten sind zu Fuß unterwegs und können bei der Suche nach Wasser oder Nahrung eine Spur der Zerstörung hinterlassen – allerdings nur vorübergehend. Mit der Zeit erholen sich Bäume und andere Pflanzen wieder, und manchmal kommen dabei auch Gewächse zum Zug, die zum Beispiel in einem dichten Wald gar keine Chance hätten.

Die Elefanten schaffen aber auch neue Lebensräume für andere, deutlich kleinere Tierarten. Der Grund dafür ist das Wasser, dass sich in den tiefen Fußspuren der Dickhäuter sammelt und viele kleine Tümpel entstehen lässt. Solche Minigewässer sind eine ideale Brutstätte für viele Insekten. Wissenschaftler haben jetzt im Regenwald des afrikanischen Landes Uganda genauer untersucht, was sich dort alles tummelt. Weil man nicht so genau weiß, wo so ein Elefant überall herumtrampelt, haben die Forscher nicht nur echte Elefantenspuren unter die Lupe genommen, sondern auch künstliche Abdrücke. Dazu wurden Zehn-Liter-Wassereimer mit viel Kraft in den Boden gedrückt.

Insgesamt fanden die Forscher in echten und nachgemachten Fußabdrücken 61 Tierarten aus 27 Familien. Die meisten von ihnen waren Insekten – vor allem Flugtiere wie Wasserkäfer oder Wasserwanzen. Viele Insektenarten legen ihre Eier gerne an feuchten Stellen oder in Tümpeln ab. Das merkst Du zum Beispiel an den vielen Stechmücken, die Dich abends in der Nähe von Seen piesacken. In den Fuß- und Eimerabdrücken in Uganda entdeckten die Wissenschaftler Larven von Mücken und Libellen, die sich dort offensichtlich wohlfühlen. Bis die Wasserlöcher wieder austrocknen, sind aus den Larven längst fertige Insekten geworden, die durch Luft schwirren. So tragen ganz große Tiere dazu bei, dass viele kleine Tiere leben können.