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Fregattvögel können viele Wochen ununterbrochen im Flug unterwegs sein.

Von einer Fregatte hast Du vielleicht schon gehört: Das sind vergleichsweise kleine, dafür aber flotte und wendige Kriegsschiffe. Aber hast Du auch schon mal von einem Fregattvogel gehört? Das sind tolle Flieger mit sehr schmalen Flügeln, die mit einer Flügelspannweite von teilweise mehr als zwei Metern scheinbar mühelos durch die Lüfte gleiten können. So elegant ihre Flugweise ist, so fies ist auch ihr bevorzugter Nahrungserwerb: Mit geschickten Flugmanövern gelingt es ihnen recht oft, kleinere Vögel so zu erschrecken und zu bedrängen, dass diese im Flug ihre Beute loslassen – und sich der Fregattvogel mühelos bedienen kann, indem er dem fallende Beutetier hinterherfliegt und es locker in der Luft auffängt. Das haben früher auch manche Fregatten gemacht: dem Feind fette Beute abgejagt. Wenn Fregattvögeln keinen anderen Vogel berauben können, müssen sie notgedrungen selbst im Meer jagen. Dann bevorzugen sie fliegende Fische, die sie in der Luft fangen.

Dass Fregattvögel locker tausende von Kilometern über das Meer fliegen können, war schon länger bekannt. Nun aber haben Forscher etwa 50 diese Vögel mit Sensoren ausgerüstet, die mit Satellitenhilfe die Position des Tieres ermitteln. Außerdem messen sie den Herzschlag und die Flügelschläge und zeichnen alle diese Informationen auf. Dabei kam heraus, das vor allem jugendliche Fregattvögel viele tausend Kilometer fliegen und dabei mehr als zwei Monate ununterbrochen in der Luft sind – also auch im Schlaf fliegen.

Dabei sind sie am liebsten im „Achterbahnmodus“ unterwegs: Zunächst nutzen sie Aufwinde, die sie bei ausgebreiteten Flügeln weitgehend mühelos in Höhen von 600 oder 700 Meter tragen. Die aufgezeichneten Daten lassen vermuten, dass sie in dieser Phase auch einige Minuten lang schlafen. Dann geht es im – ebenfalls mühelosen – Gleitflug weiter. In Wolken mit entsprechenden Aufwinden können sie sich bis in Höhen von 3000 oder gar 4000 Meter tragen lassen. Beim nachfolgenden Gleitflug nach unten können sie dann noch viel weitere Distanzen fliegen – wiederum ohne sich besonders anzustrengen.