Der Liebling der Kinder: Clown Klikusch ist Mittelpunkt des Programms. Foto: Lichtgut/Verena Ecker

Wie kommt ein Clown auf die Welt? Eine Antwort darauf gibt’s beim Kindervarieté im Friedrichsbau. Dies feierte jetzt seine Premiere, Clown Klikusch steht dabei im Mittelpunkt – und ist der Liebling der Kinder.

Stuttgart - Ist ein Clown schon immer da als Clown, oder muss er auch erst groß und ein richtiger Clown werden? Muss er gar erst „richtig“ auf die Welt kommen? „Zimt & Zauber – So ist das Leben!“, das neue Kindervarieté-Programm im Friedrichsbau, hat eine zauberhafte Antwort: Der Clown schlüpft, einem Küken gleich, aus der großen Kofferkiste. Erst lugt ein nackter Fuß heraus, dann die halben Hände, große Augen, ein Fuß auf der anderen Seite – und dann ist es da, das Clown-Baby in der Riesenwindel! Und mit einem Schnuller, den es gleich ausspuckt. Mit dieser pfiffigen, wunderbar ausgespielten ersten Szene öffnet die Produktion einen kindlichen Fantasieraum – und hat die Kleinen gleich voll am Wickel.

Der Clown ist schnell der Liebling der Kleinen

Auch mit dem Witz der Details. Und wenn der „Nulli-Nulli“-Clown herumkrabbelt, schnell groß wird, erst einmal eine richtige Hose an und die herein rollenden Bälle aufgenommen hat, ist er im Nu ein richtiger „Küüünstler, der Kunststücke macht“. Als Clown Klikusch ist der quirlige Alexander Geiger dann der Liebling der Kleinen und das locker verbindende, komische Element in dem sich entwickelnden Nummernprogramm, das mit viel Musik in einem schönen Rhythmus zwischen Spielszenen und Artistik abschnurrt.

Dabei wird nicht zuletzt am Trapez einiges geboten. Auf der Schaukel, im Ring, am Vertikaltuch. Mal zu zweit, mal solistisch. Das sind sehr ruhige Nummern, die sich Zeit nehmen zur Entfaltung, wie auch das ganze Programm auf eine spielerische Leichtigkeit setzt. Dazwischen auch mal turbulente Spielszenen bietet oder eine virtuose, absolut professionelle Diabolo-Nummer, die mit leuchtendem Spielgerät auf der fast dunklen Bühne besonderen Effekt macht.

Was mit einem Popel passiert, interessiert das Publikum sehr

Insgesamt hat die Show mit einem halben Dutzend begabter, junger Nachwuchsartisten aus Stuttgart durchaus Potential zum Durchreifen. Etwa in der Präsenz von Stimme und Spiel des per kindgroßer Figur als Ansager gebotenen Direktors. Mimis Flohzirkus, spannend eröffnet, will Bilder im Kopf wecken, setzt aber voraus, dass man weiß, was ein Flohzirkus ist. Für die Kinder wird es immer dann interessant, wenn Klikusch auf dem Einrad dazwischenfährt. Sehr witzig wiederum, wie der entflohene Floh auch im Publikum gesucht wird – und sich dann womöglich beim permanent gezwickten Klikusch findet, dem darob Mimi wie ein Geschenk auf die ausgestreckten Arme fällt: Ein Clown mit Herz, frisch verliebt!

Ein reife, absolut bezaubernde Nummer ist das Spiegel-Spiel: ein schlichter, großer Rahmen, in dem das Spiegelbild den davor agierenden Clown präzise nachspielt. Spiegelverkehrt, versteht sich! Und was dabei mit einem Popel passieren kann, das interessiert das ganz junge Publikum natürlich ganz besonders. Insgesamt wird ein sehr unterhaltsames Programm geboten, das alle anspricht. Und wie ein Clown ein Clown wird, das weiß nun die ganze Familie, die herzlichen Applaus gibt.