Etwa 60 Prozent der Grundschulkinder im Süden haben naturgesunde Zähne. Foto: dpa

Die meisten Kinder im Süden sind sehr gesund und entwickeln sich altersgemäß gut.

S-Süd - Nur wenige bedenkliche Punkte sind Annette Galante-Gottschalk vom Gesundheitsamt im Süden aufgefallen. Insgesamt zog sie für den Stadtbezirk beim Thema Kindergesundheit eine positive Bilanz: „Die meisten Kinder im Süden sind gesund und entwickeln sich gut.“

Bewertet werden zum Beispiel Motorik, Zahngesundheit und Sprachentwicklung, ebenso wie die medizinische Versorgung. Dies sei alles „gut“ im Süden, sagte Galante-Gottschalk als sie im Bezirksbeirat Süd den Kindergesundheitsbericht 2015 vorgestellt hat. Einige Bezirksbeiräte waren überrascht, dass nur etwa zwei Drittel der angehenden Grundschulkinder eine unauffällige Grobmotorik haben. Für diesen Test müssen Kinder zum Beispiel zeigen, ob sie auf einem Bein hüpfen können. Ein Drittel tut sich da wohl schwer. Ein anderes Manko: Nur etwa 60 Prozent der Sechs- und Siebenjährigen haben „naturgesunde Zähne“, sagte Galante-Gottschalk. Naturgesund bedeutet keine fehlenden, zerstörten oder gefüllten Zähne. Die anderen 40 Prozent haben im Umkehrschluss dies aber in diesem jungen Alter schon nicht mehr. Die gesündesten Zähne haben übrigens in Stuttgart Kinder in Degerloch, Birkach und Botnang; Wangen schneidet am schlechtesten ab. In den wohlhabenden Stadtbezirken scheint man also mehr auf solche Dinge zu achten.

Die Lärmbelästigung ist in einigen Stadtteilen im Süden zu hoch

Als kritischen Punkt im Süden sieht die Galante-Gottschalk die Lärmbelastung. Zehn Prozent der Einwohner im Süden seien von gesundheitsbelastendem Lärm durch den Straßenverkehr betroffen. So liegen Kinder aus den Stadtteilen Karlshöhe, Lehen und Heslach sogar über dem städtischen Durchschnitt.

Auch setze sich die Impfmüdigkeit generell weiter fort. Bei der von der WHO geforderten Impfrate von 95 Prozent bei Masern und Windpocken – soviel wären nötig, um diese Krankheiten gänzlich auszurotten – liegt Stuttgart um zehn Prozent zurück; der Süden ist sogar laut Galante-Gottschalk noch unter der Gesamtstadt, besonders das Lehenviertel, der Bopser oder Südheim. Dabei schütze impfen nicht nur das eigene Kind. „Impfen hat auch einen sozialen Aspekt“, sagte Galante-Gottschalk.

Die Daten wurden erstmals auch für die Stadtteile ausgewertet

Erstmals hat das Gesundheitsamt bei der Erhebung der Daten die Ergebnisse für die einzelnen Stadtteile ausgewertet. Die Daten basieren nicht auf Stichproben, sondern werden bei der Einschulungsuntersuchung erhoben. Es werden deshalb alle Kinder einer Jahrgangsstufe erfasst. Im Süden sind dies pro Jahr etwa 300 Kinder.