In Ludwigsburg fehlen Kitaplätze. Foto: dpa

Ludwigsburg hat viel Geld in die Kinderbetreuung investiert. Dass es trotzdem an manchen Stellen noch hakt, ist verständlich, findet unser Redakteur Tim Höhn.

Ludwigsburg - Die Stadt hat ihre Ziele verfehlt, und es wäre leicht, auf die Verantwortlichen zu schimpfen. Aber wer ist verantwortlich? Die Verwaltung, weil sie falsche Prognosen angestellt hat? „Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.“ Hat schon Mark Twain gesagt. Tatsächlich hat die Stadt in den vergangenen Jahren reichlich Geld in die Hand genommen und reichlich Betreuungsplätze aufgebaut. Das macht das Schimpfen durchaus schwierig.

Seit 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz auch für Kleinkinder. Diesem Gesetz gerecht zu werden, war und ist eine gesellschaftliche Herausforderung ohne gleichen, und die Hauptlast liegt bei den Kommunen. Wenn es an vielen Stellen noch knarzt und hakt, ist das also durchaus verständlich – trotz aller Fehler, die auch gemacht wurden.

Speziell in Ludwigsburg kommt hinzu, dass die Stadt ungewöhnlich stark gewachsen ist. Das bringt Probleme mit sich, ist aber im Grunde eine positive Entwicklung. „Mehr Kinder in der Stadt als erwartet“ – anderswo dürfen Lokalpolitiker von Schlagzeilen wie dieser nur träumen.