Die Polizistin Michèle Kiesewetter war 2007 in Heilbronn erschossen worden. (Archivbild) Foto: dpa

In Heilbronn war die Polizistin Michèle Kiesewetter im Jahr 2007 ermordet worden. Zwei Handynummern im zeitlichen Zusammenhang mit dem Mord bleiben zunächst rätselhaft.

Stuttgart - Zwei Handynummern im zeitlichen Zusammenhang mit dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter in Heilbronn bleiben zunächst rätselhaft. Die Handys sollen bis kurz vor dem Mord an Kiesewetter im April 2007 auf der Theresienwiese eingeloggt gewesen sein. Bundesnetzagentur und Telekommunikationsfirmen könnten aber nicht mehr sagen, wem die beiden Nummern gehört hätten, sagte Ausschusschef Wolfgang Drexler (SPD) am Freitag in Stuttgart. Die Namen seien - bis auf einen Vornamen - gelöscht.

Medien hatten berichtet, dass eine der beiden Handynummern zur islamistischen Sauerlandgruppe, zumindest zu deren Umfeld, führen soll. Die zweite Nummer führe in die Ulmer Islamisten-Szene. Das nährte Spekulationen um die mögliche Anwesenheit islamistischer Kontaktleute am Todestag der Polizistin in Heilbronn. Am Freitag wollte das Gremium dazu einen Beamten des Bundeskriminalamts und einen verurteilten Terroristen der Sauerlandgruppe befragen.

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass Kiesewetter von den Rechtsterroristen des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) erschossen wurde, die für insgesamt zehn Morde zwischen 2000 und 2007 in Deutschland verantwortlich sein sollen. Wie Drexler sagte, hält es die Bundesanwaltschaft nach wie vor nicht für nötig, sich die Handynummern, die rund um den Kiesewetter-Mord in der Funkzelle an der Theresienwiese eingeloggt waren, genauer anzusehen.