Erste Anweisungen beim Trainingsauftakt: Der neue Kickers-Coach Tomasz Kaczmarek (3. v. li.). Foto: Baumann

Fußball-Regionalligist Stuttgarter Kickers hat das Training unter dem neuen Coach Tomasz Kaczmarek mit 23 Spielern aufgenommen. Für Abwehr und Mittelfeld sollen noch Verstärkungen kommen.

Stuttgart - Die ersten 90 Minuten Fußball haben die Stuttgarter Kickers im neuen Jahr hinter sich, wenn auch nur auf dem Trainingsgelände. Und da war ganz schön Bewegung drin – nicht nur auf dem Kunstrasen des VfL Stuttgart am Wasen, wohin der Regionalligist wegen der Witterungsverhältnisse auf Degerlochs Höhen am Samstag (und Sonntag) ausweichen musste, sondern auch abseits davon. 17 Profis waren nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit dabei, dazu kam eine Handvoll Spieler aus der zweiten Mannschaft sowie ein A-Jugendlicher, 23 Spieler (inklusive drei Torhüter) also, die der neue Trainer Tomasz Kaczmarek zu der ersten Einheit unter seiner Regie einberufen hatte.

Völkl und Celiktas spielen keine Rolle mehr

Auf der anderen Seite fehlte logischerweise der Stürmer Saer Sene, mit dem der Vertrag am Freitag aufgelöst worden war und der sich nun einen neuen Verein (im Ausland?) sucht. Ähnliches droht auch Robert Völkl und Volkan Celiktas, „die in meinen Planungen keine Rolle spielen“, wie Coach Kaczmarek betont. Er weiß, was er will – und was nicht. Zunächst einmal trainieren die beiden Ausgemusterten bei der U 23 mit, alles weitere muss sich zeigen, weil sie ja noch einen laufenden Vertrag besitzen. Zudem fehlte der Torjäger Mijo Tunjic, der nach seiner Fußoperation noch Ende November in der Reha ist und im Optimalfall bis zum ersten Spiel bei Waldhof Manneheim (11. Februar) wieder im Kader stehen könnte. „Aber es wird eng“, sagt der Präsident Rainer Lorz, der große Hoffnungen in den neuen Trainer setzt, der schon seit der Entlassung von Alfred Kaminski auf der Kickers-Liste stand. „Das Ziel muss sein, so früh wie möglich den Klassenverbleib sicher zu haben.“ Das wäre auch ganz im Sinne Kaczmareks, der sagt: „Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber die Mannschaft ist sehr gewillt und motiviert.“

Das alleine wird kaum reichen, deshalb sagt der Trainer noch: „Meine Aufgabe ist es in den nächsten Wochen, an die Mannschaft die Idee von Fußball zu bringen, die ich sehen will.“ Das heißt kompakter, intensiver und aggressiver Fußball. „Wir brauchen mehr Emotionen und Leidenschaft auf dem Platz “, so lautet der erste Eindruck des neuen 32-Jährigen.

Einige Kandidaten im Probetraining

Deshalb soll im Gegenzug zu den Abgängen auch Verstärkung geholt werden: „Die brauchen wir.“ Weniger im Sturm, aber auf anderen Positionen. Also werden in der Winterpause regelmäßig Kandidaten ins Probetraining kommen. So wie am Sonntag Außenstürmer Alexander Dartsch vom Ligakonkurrenten Eintracht Trier oder Innenverteidiger Maurice Pluntke, der zuletzt in den USA bei Orange County Blues spielte – sowie noch jemand fürs zentrale Mittelfeld, wobei der ins Visier genommene Dennis Schmidt (Würzburger Kickers) erst einmal abgesagt hat.

In Sachen Co-Trainer zeichnet sich ab, dass die Kickers weiter auf Erol Sabanov setzen, mit dem sich Kaczmarek gut zu verstehen scheint, und im Gegenzug die Torwarttrainerposition mit Ümit Sahin von der zweiten Mannschaft besetzen. Auch in Sachen Sportdirektor wird sich in dieser Saison wohl nichts mehr tun. Wobei es zum Schluss noch einen Abgang gibt: Den spektakulärsten Schritt ins neue Jahr machte machte bei den Kickers eine Frau – Simone Lay, die Physiotherapeutin, wechselt zum Bundesligisten Hamburger SV (ins Nachwuchsleistungszentrum). Wenn das kein Karrieresprung ist.