Bunt dekoriert präsentiert sich die Kelter ihren zahlreichen Besuchern. Foto:  

Am Wochenende hat der Wein-, Obst- und Gartenbau-verein sein 41. Kelterfest gefeiert. Wie sehr die Feuerbacher und ihr Weinbau miteinander verbunden sind,miteinander verbunden sind, erzählten die Tafeln in der liebevoll geschmückten Kelter.

Feuerbach - Weinselige Enge in und um die Kelter, stimmungsvolle Musik und natürlich ein edler Tropfen aus heimischen Reblagen: Das Kelterfest des Wein-, Obst- und Gartenbau-Vereins (WOGV) ist längst ein Stück Feuerbacher Tradition. Zum 41. Mal fand es am vergangenen Wochenende statt und schon zur Eröffnung am Freitagabend kamen zahlreiche Gäste in die Kelter, um gemütlich zusammen zu sitzen und ein Viertele zu schlotzen.

Bier sucht man auf dem Kelterfest vergebens

Zum ersten Mal mit dabei und bester Dinge war die aus Indonesien stammende Carie Jong. Ein Freund spiele im Musikverein Stadtorchester Feuerbach mit und habe sie auf das Kelterfest eingeladen, erzählte sie. Eine wohl recht exotische Erfahrung? Nein, sagt sie auf Englisch, sie habe auch schon das Oktoberfest in Taiwan besucht. Dort gebe es einen aus Deutschland stammenden Gastwirt, der ein Oktoberfest veranstalte – mit Bier und allem, was dazugehört.

Bier suchte man auf dem Kelterfest freilich vergebens, denn bei der Traditionsveranstaltung feiern sich die Feuerbacher selbst und ihren Weinbau. Wie eng beide miteinander verbunden sind, erzählten die Tafeln in der liebevoll geschmückten Kelter: „1423: Wein im Überfluss – ein Eimer Wein für ein leeres Fass“ stand da; aber auch: „1611 bis 1623 erfroren die Weinberge 13 Mal“. Von Letzterem konnte nun keine Rede ein, aber der jüngst milde Winter leiste in diesem Jahr der Kirschessigfliege Vorschub, hörte man immer wieder von den Feuerbacher Wein- und Obstbauern. Die lege ihre Eier in fast reife Früchte und Beeren und lasse sie so ungenießbar werden.

Einvernehmliche Lösung für das absolute Alkoholverbot

Davon war am Weinausschank glücklicherweise nichts zu spüren, und schon zur Eröffnung wurde begeistert mitgesungen, erst die Schwaben-Hymne „Preisend mit viel schönen Reden“, begleitet vom Musikverein, und schließlich der „Feuerbächer Talkrabben-Song“, dargeboten vom Quartett Musica varia der Chorvereinigung. Der Text zählt auf, was man alles nicht ist: „Koi Has, koi Maus, koi Mucka und koi Laus“. Dann aber: „I ben, dös nemmt mir jeder ab, a echter Feuerbächer Krabb.“ Und mit dem Refrain hallte die Kelter vom Talkrabbenruf „Krabb-Krabb“ wider, der auch das Motto des diesjährigen Kelterfestes war.

Bei aller Feierlaune plagen den WOGV-Vorsitzenden Helmut Wirth Sorgen, was zur Eröffnung in einem Nebensatz anklang: „Und wir hoffen, dass wir weiterhin ein Kelterfest machen können.“ Dass der Verein den Festhelfern eine symbolische Aufwandsentschädigung bezahlt, habe wieder einmal das Finanzamt auf den Plan gebracht – Ausgang ungewiss, so Wirth: „Es heißt, wir wären dann ja kein gemeinnütziger Verein, sondern ein Wirtschaftsbetrieb.“ Probleme habe es schon früher gegeben, aber die Einwände der Behörde würden immer drängender. Immerhin habe sich eine einvernehmliche Lösung für das absolute Alkoholverbot gefunden, das das Ordnungsamt Wirth als Festverantwortlichem im vergangenen Jahr angetragen hatte. So konnte er nun mit Bezirksvorsteherin Andrea Klöber den Trinkspruch ausbringen und auf das gute Gelingen des Festes anstoßen – mit echtem Rebensaft made in Feuerbach.