Tierquäler haben den grausamen Tod einer Katze in Ravensburg auf Video aufgenommen und den Film ins Internet gestellt. Die Polizei ermittelt. Foto: dpa/Symbolfoto

Junge Männer quälen eine Katze zu Tode, nehmen von ihrer Tat ein Video auf und stellen es ins Internet. Rasch kursieren die Daten der angeblichen Tierquäler im Netz - es sind aber die Falschen.

Junge Männer quälen eine Katze zu Tode, nehmen von ihrer Tat ein Video auf und stellen es ins Internet. Rasch kursieren die Daten der angeblichen Tierquäler im Netz - es sind aber die Falschen.

Ravensburg - Nach dem Auftauchen eines Tierquälervideos im Internet hat sich eine Hetzkampagne gegen die angeblichen Täter im Internet entwickelt. „Insbesondere eine Person ist massiv am Telefon und im Netz angegangen und beleidigt worden“, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Das Video war vergangene Woche ins Internet gestellt worden. Es zeigt unbekannte Männer in einem leeren Silo, die mit Schaufeln auf eine Katze einschlagen und schließlich töten.

In sozialen Netzwerken kursierten daraufhin Namen, Bilder und Adressen von mutmaßlichen Tätern aus dem Kreis Ravensburg. Diese hätten sich aber als falsch erwiesen, sagte der Sprecher. Es gebe keinen Hinweis darauf, dass die genannten Personen etwas mit der Tat zu tun hätten.

Als Tiermörder beschimpft

Er habe Drohanrufe bekommen, sagte einer der Beschuldigten der „Schwäbischen Zeitung“. Das Telefon habe fast ununterbrochen geklingelt, fremde Menschen hätten angerufen und ihn als Tiermörder beschimpft.

Wo und wann die Tat geschah, sei derzeit noch unklar, sagte der Polizeisprecher. Auch konkrete Tatverdächtige gebe es noch nicht. „Wir gehen aber aufgrund des Dialekts davon aus, dass sich die Tat im Raum Oberschwaben abgespielt hat.“ Die Beamten suchen derzeit nach einem leeren Silo mit einer auffällig blauen Innenbeschichtung.

Fälle von Tierquälerei machen im Südwesten immer wieder Schlagzeilen. So gestanden im Juni drei 15-Jährige, rund um Eppingen (Kreis Heilbronn) unter anderem ein Huhn und ein Schaf zu Tode gequält zu haben. Im selben Monat wurde einem Pferd in Laufenburg (Landkreis Waldshut) die Zunge abgeschnitten, das Tier musste wegen der schweren Verletzung eingeschläfert werden. In Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) legte im Mai ein unbekannter Tierquäler vergiftete Köder aus, an denen laut Polizei mindestens zwei Hunde und einige Vögel starben.