Die vier katholischen Kirchen im Stuttgarter Osten (von oben links im Uhrzeigersinn): Herz Jesu (4452 Mitglieder), Heiliger Bruder Klaus von Flüe (1515), St. Nikolaus ( 4475) und Heilig Geist (1760) Foto: Jürgen Brand (1), Fatma Tetik (3)

Die katholische Kirche bündelt ihre Kräfte und bildet im Stuttgarter Osten eine Gesamtkirchengemeinde. Dadurch sollen die Pfarrer vor allem bei der Verwaltungsarbeit entlastet werden.

S-Ost - Anfang des Jahres sind die katholischen Gemeinden im Stuttgarter Osten – Herz Jesu, Heiliger Bruder Klaus von Flüe, Heilig Geist und St. Nikolaus sowie die beiden muttersprachlichen Gemeinden der Ungarn und Vietnamesen – enger zusammengerückt. Sie bilden fortan die Gesamtkirchengemeinde Stuttgart-Ost. Die bisherige Seelsorgeeinheit ist zum 1. Januar 2017 in der Gesamtkirchengemeinde aufgegangen. Leitender Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde ist Hans Georg Schmolke, der bislang für die Seelsorgeeinheit zuständig war.

In den Gemeinden ändert sich nur wenig

Für die insgesamt 12 200 Katholiken der Kirchengemeinden ändert sich in der Praxis durch die Umwandlung allerdings nichts. Clemens Homoth-Kuhs, der zweite Vorsitzender des Gesamtkirchengemeinderates, versichert: Jede Gemeinde behält weiterhin ihre Individualität und setzt ihren Schwerpunkt in der Kirchenarbeit unabhängig von den anderen Gemeinden. Die bisherigen Ansprechpartner als auch die 2015 gewählten Kirchengemeinderäte der einzelnen Gemeinden bleiben auch nach der Neuorganisation bestehen. Der neue Gesamtkirchengemeinderat setzt sich aus den bisherigen Kirchengemeinderäten zusammen.

In der Folge dieser Maßnahme wird es allerdings nur noch einen Haushaltsplan geben, über den der Gesamtkirchenbeirat entscheidet. Das beinhaltet unter anderem Haushalts-, Personal- und Immobilienfragen. Die kirchlichen Mitarbeiter wie Pfarrsekretärinnen, Mesner und Kirchenmusiker sind künftig bei der Gesamtkirchengemeinde angestellt. „Durch die Bündelung vieler Aufgaben beim Gesamtkirchengemeinderat bleibt den Kirchengemeinderäten mehr Freiraum für das, was vorrangig Aufgabe der Gemeinde ist: Spiritualität und Gottesdienst, Verkündigung des Glaubens, Dienst am Nächsten und Aufbau von Gemeinschaft in der Gemeinde vor Ort“, schildert die Öffentlichkeits-Referentin des Katholischen Stadtdekanats, Nicole Höfle, die Ziele der Zusammenlegung.

In S-West und -Mitte gibt es schon Verwaltungsbeauftragte

Um die leitenden Pfarrer der Gesamtkirchengemeinden zusätzlich zu entlasten, wird laut Nicole Höfle innerhalb der katholischen Kirche in Stuttgart derzeit eine neue Berufsgruppe eingeführt. Bis April 2017 sollen Verwaltungsbeauftragte den Pfarrern der zwölf Stuttgarter Gesamtkirchengemeinden zeitintensive Verwaltungsaufgaben abnehmen. In Stuttgart-West und Mitte sind die Verwaltungsbeauftragten bereits im Einsatz. Der strukturelle Umbau der katholischen Kirchengemeinden steht im Zusammenhang mit dem pastoralen Entwicklungsprozess „Aufbrechen“. Dieser soll die Stuttgarter Kirchen zukunftsfähig machen.