Fußball ist sein Leben, als Spieler wie als Funktionär: Karl-Heinz Rummenigge. Foto: dpa

Er ist der starke Mann beim FC Bayern München – noch mehr, seit Uli Hoeneß nur noch eine untergeordnete Rolle beim Rekordmeister spielt. Am Freitag wird Karl-Heinz Rummenigge 60.

München - Karl-Heinz Rummenigge ist dann mal weg. Der Chef des FC Bayern München entzieht sich am 60. Geburtstag einem Ansturm der Gratulanten. Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer (70) wurde zum Sechzigsten mit einer von Thomas Gottschalk und Günther Jauch moderierten TV-Gala gefeiert. Und für den später tief gefallenen Patriarchen Uli Hoeneß (63) richtete der Rekordmeister vor drei Jahren ein pompöses Fest aus. Rummenigge will seinen Ehrentag dagegen an diesem Freitag ganz entspannt im Kreise der Familie genießen.

Der Vater von fünf Kindern begründet seine Partypläne mit jenem ostwestfälischen Humor, den er auch nach vier Jahrzehnten in Bayern beibehalten hat: „Ich bin kein Freund der ganz großen Feierlichkeiten. Ich habe immer gesagt: Mehr gelogen wird eigentlich nur auf Beerdigungen - und das brauche ich dann irgendwie nicht.“

Torgarant wie heute Lewandowski

Der Fußball und der FC Bayern haben sein Leben geprägt. In der ersten Karriere als Spieler schoss Rummenigge wie heute Robert Lewandowski Tore am Fließband. In der zweiten Karriere als Vorstandsvorsitzender ist er maßgeblich daran beteiligt, dass aus einem Verein, der seine bayerischen Wurzeln pflegt („Mia san mia“) ein Global Player geworden ist, auf Augenhöhe mit Real Madrid und dem FC Barcelona.

Fußball ist schnelllebig. Die Herausforderungen für den Triple-Sieger von 2013 reißen nicht ab. Von Amtsmüdigkeit ist bei Rummenigge nichts zu spüren. Seit 2002 führt er den Vorstand an. Sein Vertrag läuft Ende 2016 aus. „Es wäre schön, wenn er sich bereiterklärt, noch mal weiterzumachen“, sagt Präsident und Aufsichtsratschef Karl Hopfner. Er blicke nicht mehr weit voraus, sagt Rummenigge. Ohnehin lautet sein Credo: „Jeder ist ersetzbar! Ich mag gar nicht wissen, was in einem oder zwei Jahren los ist. Ich versuche, den Tag zu genießen.“