Von Konstantin SchwarzSTUTTGART. In Baumärkten stolpert man über Brigaden stählerner oder

Von Konstantin Schwarz

STUTTGART. In Baumärkten stolpert man über Brigaden stählerner oder gusseiserner Wärmebereiter. Scheitholz oder Pellets, die gepressten Holzkügelchen, sowie Briketts haben Einzug in viele Wohnzimmer gefunden. Das ist so, seit der Gemeinderat 2004 das stadtweite Verbrennungsverbot für Feststoffe aufgehoben hat.

Angesicht der Debatte um bundesweit beachtete Feinstaubwerte in der Landeshauptstadt sollen Holz und Kohle wieder auf den Prüfstand. Im Luftreinhalteplan ist das erneute Verbrennungsverbot als Maßnahme Nummer 33 notiert. Ihre Einführung soll geprüft werden, sobald der Bund die Zuständigkeit an die Kommunen delegiert. Damit wird in Stuttgart für 2010 gerechnet.

Das alte Verbrennungsverbot galt von 1991 bis 2004. Es konnte laut Umweltamt der Stadt die damals hohe Schwefeldioxidbelastung deutlich reduzieren, zudem wurde der Schwefelgehalt im Heizöl herabgesetzt. "Das Thema Feinstaub war damals noch nicht so akut", heißt es in der Behörde. Angesichts neuer Klagen wegen angeblicher Untätigkeit oder mangelnder Wirksamkeit der bisherigen Anti-Feinstaub-Maßnahmen wird die Prüfung akut.

Holz zu verfeuern sei in den letzten Jahren wieder "gesellschaftsfähig" geworden, weiß man im Umweltamt. Zwar bestehe "ein gewisser Vertrauensschutz", dennoch könnten Altanlagen nicht von vornherein von einem neuen Verbot ausgenommen werden, sagt ein Experte. Zunächst aber müsse erfasst und bewertet werden, was aus dem Schornstein quelle, welcher Brennstoff die Umwelt wie stark verschmutze und ob eine Abgasreinigung vorhanden oder möglich sei. Am Ende wären Eingriffe in den Betrieb bestehender Anlagen denkbar. Betroffen wären von einem neuen Verbot auch gewerbliche Feuerungsanlagen.