Mit einer Verjüngung des Vorstands läutet Daimler den Generationswechsel ein. Der gebürtige Schwede Ola Källenius gilt damit auch als möglicher Nachfolger von Konzernchef Dieter Zetsche.
Stuttgart - BMW machte es vor zwei Tagen vor und berief mit Harald Krüger einen 49-Jährigen an die Spitze des Unternehmens. Jetzt macht auch Daimler Ernst mit dem Generationswechsel in der Führungsriege der deutschen Automobilhersteller. Der 45 Jahre alte Mercedes-Vertriebschef Ola Källenius rückt in den Konzernvorstand auf, wie das Unternehmen am Donnerstag bekanntgab. „Mit ihm stellen wir uns jünger und internationaler auf – beides sind Eigenschaften, die wir auch bei unseren Kunden sehen“, sagte Aufsichtsratschef Manfred Bischoff zu der Entscheidung. Damit hat der Daimler-Vorstand wieder acht Mitglieder. Anfang des Jahres war Mercedes-Manager Andreas Renschler ausgeschieden, weil er 2015 zu Volkswagen wechselt.
„Frisches Denken, frisches Blut und eine altersspezifische Mischung im Vorstand sind gut für das Unternehmen“, sagte der Automobilexperte Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach unserer Zeitung. Mit der Berufung von Ola Källenius signalisiere das Unternehmen, dass es sich mit dem Know-how der jüngeren Generation für die Veränderungen in der Branche wappne. Das Internet etwa spielt nicht nur bei der Vernetzung des Autos in Zukunft eine größere Rolle, sondern beispielsweise auch im Vertrieb. „Je mehr man damit sozialisiert ist, desto besser.“
Mit seiner Beförderung gilt Källenius nun auch als ein möglicher Nachfolger von Konzernchef Dieter Zetsche (61). Dessen Vertrag läuft Ende 2016 aus, über eine Verlängerung entscheidet der Aufsichtsrat spätestens im Februar des selben Jahres. Bratzel hält es angesichts des aktuellen Erfolgs für wahrscheinlich, dass Zetsches Vertrag um drei Jahre verlängert wird. Danach wäre der Weg frei für Ola Källenius.