Beim Käfertreffen gibt es viele Schmuckstücke, auch VW-Busse und Cabrios. Foto: Horst Rudel

Zum 25. Käfertreffen in Lenglingen kommen sogar Fans aus Kroatien und Slowenien angereist. Unter den schönsten Käfern ist in diesem Jahr der Nachbau eines Rallyekäfers aus dem Kreis Böblingen.

Göppingen - Rund 500 VW Käfer und andere luftgekühlte VW-Oldtimer aus der Region, Süddeutschland und weit darüber hinaus gab es am Wochenende auf der Festwiese bei Lenglingen, unterhalb des Hohenstaufens zu bewundern. Das Käferteam Göppingen richtete dort zum 25. Mal sein Käfertreffen aus. Es findet alle zwei Jahre statt und zählt zu den größten in Süddeutschland. Einige Gäste kamen sogar aus Italien, Kroatien, Slowenien und der Schweiz. Trotz all der Jahre und all der Routine machten auch die Mitglieder des Vereins dabei so manche Entdeckung.

Es gibt nur noch zwei Originalfahrzeuge

Thomas Kammermeier etwa, der zur Jury gehört, die am Sonntag die Top Ten der schönsten, witzigsten und interessantesten Fahrzeuge kürte, hatte bereits am Samstag einige Favoriten ausgemacht: „Dieses Mal haben wir etwas ganz Besonderes: ein Dragster mit zwei in Reihe geschalteten Käfermotoren“, schwärmte er.

Das Allertollste ist aus Kammermeiers Sicht aber der Rallyekäfer, mit dem Norbert Bangel aus Ehningen (Kreis Böblingen) am Samstag angereist ist: Es handelt sich um einen Nachbau der in den 70er Jahren berühmten Salzburg-Käfer. „Porsche-Salzburg war damals der Generalimporteur für VW in Österreich“, erklärt Bangel. Von 1971 bis 1973 habe das Unternehmen rund 30 dieser Käfer gebaut, die wegen ihres geringen Gewichts und der 120 PS bei vielen Rallyes erfolgreich starteten, etwa in Monte Carlo und Elba. Heute existieren Bangel zufolge nur noch zwei der Originalfahrzeuge, die anderen überlebten ihre Karrieren als Rennfahrzeuge nicht.

Der Gebrauchtteilemarkt gibt Bastlern die Chance, ihre Projekte voranzutreiben

Sein Fahrzeug mit den Originalrennscheinwerfern, den Originalaufklebern und der Originalausstattung führt der Ehninger gerne vor. Drei Jahre lang hat er an einem „Käferbasismodell aus der gleichen Baureihe“ getüftelt und geschraubt, bis der Nachbau komplett war. „Ich hatte an diesem Fahrzeug jede einzelne Schraube mindestens einmal in der Hand, die ersten 20 Zentimeter des Unterbaus sind komplett neu“, erzählt er, denn das „Basismodell“ war nicht viel mehr als ein verrosteter Haufen Schrott, den er für 750 Euro erstand.

Vor wenigen Wochen ist der Nachbau zugelassen worden, das Käfertreffen ist die zweite Veranstaltung, die Bangel mit seinem Schmuckstück besucht, und er gibt freimütig zu, dass er wohl schon „a bissle verrückt“ sei. Tatsächlich hat er noch weitere vier Käfer in der Garage stehen.

Beim Käfertreffen in Lenglingen gilt Bangel freilich nicht als verrückt. Die Käferfans schlenderten über die Wiese, bewunderten Bangels Fahrzeug und die anderen Schmuckstücke. Viele nutzten den Gebrauchtteilemarkt, um ihre eigenen Käferprojekte voranzubringen und beim nächsten Mal unter die Top Ten zu kommen.