Bei einem Anschlag in Kabul sind elf Menschen getötet worden. Foto: dpa

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Minibus mit Justizangestellten sind in der afghanischen Hauptstadt Kabul elf Menschen getötet worden. Er sei Rache für die Hinrichtung von Gefangenen Anfang des Monats, hieß es.

Kabul - Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Minibus mit Justizangestellten sind in der afghanischen Hauptstadt Kabul elf Menschen getötet worden. Der Attentäter habe seinen Sprengstoffgürtel am Morgen in der Hauptverkehrszeit gezündet, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit. Unter den Opfern seien auch Passanten. Darüber hinaus seien vier Menschen verletzt worden. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dr Tat.

Er sei Rache für die Hinrichtung von sechs Gefangenen in Kabul Anfang des Monats, hieß es. Diese waren wegen Terrors verurteilt worden. Die Vereinten Nationen verurteilten den Anschlag.

Nach dem Tod ihres Anführers Mullah Achtar Mansur gaben die Taliban am Mittwoch auch dessen Nachfolger bekannt. Neuer Chef ist der religiöse Gelehrte Mullah Haibatullah Achundsada, der für seine extremistischen Ansichten bekannt ist. Es gilt als unwahrscheinlich, dass er den Friedensprozess mit der afghanischen Regierung unterstützt. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass er den aggressiven Kurs Mansurs fortsetzen wird. Mansur war am Samstag durch einen US-Drohnenangriff in Pakistan getötet worden.

Der letzte große Anschlag in Kabul hatte sich am 19. April ereignet. Damals starben 64 Menschen, Hunderte wurden verletzt. Auch zu diesem Anschlag bekannten sich die Taliban.