Svenja Schmid hat ihr erstes Gedicht mit neun Jahren verfasst. Foto: Sebastian Ostendorf

Die Schülerin Svenja Schmid hat beim Jugend-Lyrik-Preis der Stadt Stuttgart den dritten Platz belegt.

Möhringen - Svenja Schmid gibt sich mit ihren elf Jahren selbstbewusst: „Ich konnte schon immer gut Gedichte aufsagen, deshalb war der nächste Schritt, welche zu schreiben.“ Auch wenn sie zugibt, immer aus einer Laune heraus zu schreiben, so sind ihre Gedichte so gut, dass sie mit einem Preis bedacht wurden. Sie belegte beim Jugend-Lyrik-Preis der Stadt Stuttgart den dritten Platz in der Gruppe der Sechs- bis Zwölfjährigen.

Die Schülerin setzte sich mit zwei Gedichten gegen die anderen Wettbewerber durch. Da ist zum einen „Der Held“. In diesem bietet das Fernsehen eine Möglichkeit der Realitätsflucht, bevor der namenlose Protagonist den Alltag meistern muss. Das andere Werk „Ohne Dich“ behandelt die Abhängigkeit vom Handy. Svenja verarbeitet in ihren Texten meist die Themen Handys, Internet oder Fernsehen aus der Sicht von Jugendlichen. „Ich schreibe spontan und über das, was mich beschäftigt.“

„Es war als Geschenk an meine Schwester gedacht“

Svenja lebt in Möhringen und geht auf die Anne-Frank Realschule. „Ich habe bereits vor einem Jahr an einem Wettbewerb teilgenommen. Dabei musste ich eine Kriminalgeschichte schreiben“, sagt sie. Ihr erstes Gedicht hatte sie mit neun Jahren zu Ostern verfasst: „Es war als Geschenk an meine kleine Schwester gedacht, da ich knapp bei Kasse war.“ Svenja freut sich zwar über den Preis. Er ist ihr aber nicht allzu wichtig: „Ich könnte auch ohne Preise oder Wettbewerbe auskommen.“

Besonders ihre Deutschlehrerin ermunterte die Schülerin, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Die Preisträger des Lyrikwettbewerbs 2014 wurden vor Kurzem im Stuttgarter Rathaus ausgezeichnet. Den Preis stiftete 2007 die Lyrikerin Rosemarie Steinriede; er wird seitdem jährlich mit Unterstützung des Kulturamts ausgeschrieben. Insgesamt nahmen knapp hundert Schüler teil. Für Svenja war es kein großer Unterschied, ob sie vor der Klasse steht oder vor dem Publikum bei der Preisvergabe vortragen musste.

Die Unaufgeregtheit liegt nicht zuletzt daran, dass Svenja in der Theatergruppe in der Kirche Martinskirche spielt. Darüber hinaus möchte sie im nächsten Jahr noch Gesangskurse an ihrer Schule belegen. Ob sie auch in Zukunft dabei bleibt, Gedichte zu schreiben, weiß sie noch nicht. „Ich kann mir aber vorstellen, später Autorin zu werden“, sagt sie. Die anstehenden Sommerferien an der Nordsee möchte sie aber dazu nutzen, weitere zu schreiben.