Markus Frohnmaier dementiert Meldungen über eine Zusammenarbeit mit der Putin-Jugend. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Vertreter der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ und der „Jungen Garde“ der Partei „Einiges Russland“ sollen ein Bündnis geschlossen haben. Markus Frohnmaier dementiert die Meldung allerdings auf dem Fuße.

Waiblingen - „Es gibt keine offizielle Kooperation zwischen der Jungen Alternative und der Jungen Garde in Russland“, sagt der Vorsitzende der Jugendorganisation der AfD am Rand des Parteitages in Waiblingen.

Es habe allerdings ein Gespräch mit Robert Schlegel gegeben, einem jungen Abgeordneten der Staatsduma. Im russischen Parlament sitzt der für die Partei „Einiges Russland“ des Präsidenten Wladimir Putin. Das Treffen in Berlin sei nur eine Art Sondierungsgespräch über gemeinsame Interessen gewesen, sagt Frohnmaier. „Dabei ist erörtert worden, wie ein Austausch zwischen den beiden Organisationen aussehen könnte.“ Über eine mögliche engere Zusammenarbeit soll wohl beim Bundeskongress im Juni entschieden werden.

Das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet, dass das Bündnis der beiden Jugendorganisationen bereits in Leben gerufen worden sein. „Auf dem ganzen europäischen Kontinent werden eurokritische und souveränistische Bewegungen immer stärker“, sagt Frohnmaier laut „Spiegel“. Deshalb sei es für die Junge Alternative „selbstverständlich, diese Aktivitäten in einem neuen Jugendnetzwerk zu bündeln“.

Keine Berührungsängste

Berührungsängste mit Russland hat Frohnmaier nicht. „Ich glaube, dass wir Deutsche nicht den demokratischen Lehrmeister für andere Länder spielen sollten“, unterstreicht er. „Meine eigene Erfahrung ist, dass die Menschen in Russland ziemlich zufrieden sind mit ihrem Präsidenten.“

AfD-Parteivize Alexander Gauland begrüßte bereits das Bündnis: „Ich habe überhaupt keine Bedenken dagegen“, sagte er dem „Spiegel“. Er selbst habe sich auf einer Reise nach St. Petersburg mit dem kremlnahen Ideologen Alexander Dugin und einem persönlichen Referenten Wladimir Putins ausgetauscht.

Die Nähe der AfD zu Russland sorgt offensichtlich für diplomatische Verstimmungen auf Regierungsebene. So habe der Botschafter der Ukraine in Berlin, Andrij Melnyk, beim Auswärtigen Amt eine Protestnote eingelegt, weil Frohnmaier und der AfD-Europaabgeordnete Marcus Pretzell ohne Erlaubnis der ukrainischen Behörden auf die von Russland annektierte Krim gereist seien.Der junge AfD-Politiker versteht aber auch diese Aufregung um seinen Krim-Besuch nicht. „Dort hat ein hochkarätig besetztes Wirtschaftsforum stattgefunden und es war sehr interessant, daran teilzunehmen.“ Dass die Halbinsel von Russland völkerrechtswidrig annektiert wurde, sieht er natürlich anders. „Es hat auf der Krim eine Sezession stattgefunden. Die Unabhängigkeit wurde durch ein Referendum bestätigt, das die Abspaltung von der Ukraine zum Ziel hatte.“