Da die Stadt das Grundstück Entenweg 20 (Bildmitte im Hintergrund) verkaufen möchte, ist nun das Flurstück davor als Standort für einen Jugendtreff im Gespräch. Foto: Bernd Zeyer

In Zazenhausen wird schnellstmöglich nach einem Jugendtreffpunkt gesucht. Ein städtisches Flurstück unterhalb des Entenwegs könnte zumindest interimsweise genutzt werden.

Zuffenhausen - Wenn sich Zazenhäuser Jugendliche treffen wollen, dann müssen sie Vorlieb mit Spielplätzen oder Bänken nehmen. Das führt nicht selten zu Problemen mit den Anwohnern. Seit einiger Zeit beschäftigt sich ein Arbeitskreis damit, einen Standort für einen Jugendtreff zu finden. Am vergangenen Montag gab es einen Ortsrundgang mit anschließender Diskussion. Dabei zeichnete sich eine Interimslösung ab, die relativ kurzfristig verwirklicht werden könnte: Das Flurstück 56/2, das der Stadt gehört, ist momentan ungenützt. Es grenzt südlich direkt an das Grundstück Entenweg 20 an, auf dem früher eine Kita betrieben wurde. Dieses Grundstück gehört ebenfalls der Stadt und ist schon seit einiger Zeit in der Diskussion, wenn es um einen Standort geht (die Nord-Rundschau berichtete). Allerdings möchte es Stadtkämmerer und Erster Bürgermeister Michael Föll verkaufen, damit dort Wohnungen gebaut werden.

Eine schnelle Lösung wird gesucht

Grundsätzlich, das wurde am Montagabend klar, sollen zwei Ziele verfolgt werden: Zunächst wird relativ kurzfristig ein Treffpunkt gebraucht, den diejenigen nutzen können, die momentan im Teenager-Alter sind. Ebenso dringend wird aber auch nach einer langfristigen Lösung für künftige Generationen gesucht. Letztere scheint momentan allerdings noch nicht in Sicht zu sein.

Wie die künftige Entwicklung in Zazenhausen verlaufen könnte, das hat Carola Flad vom Jugendamt untersucht. Heute, so erläuterte sie, gebe es 200 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 15 Jahren. Bis 2024, so die Berechnung, werden es 250 sein. 15- bis 18-Jährige leben momentan insgesamt 130 im Stadtteil, in zehn Jahren könnten es 150 sein.

Es gilt mehr zu beachten als einzig die Zahlen

Flad betonte, dass es nicht reiche, sich allein mit Zahlen zu beschäftigen. Ebenso wichtig sei es, die soziale und wirtschaftliche Situation der Heranwachsenden zu untersuchen und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung es aktuell im Umkreis von Zazenhausen gebe. Auch müsse in Betracht gezogen werden, dass viele der neu hinzu gezogenen Jugendlichen einen Migrationshintergrund hätten. Last but not least spielen natürlich auch die Vorstellungen und Wünsche der Teenager eine große Rolle. Diese sind, zumindest was die Altersgruppe der 15- bis 18-Jährigen betrifft, bei einem Workshop im Sommer thematisiert worden. Im ersten Quartal 2015 sollen nun auch die 10- bis 14-Jährigen Gelegenheit bekommen, Ideen und Vorschläge zu äußern.

Auch die Politik beschäftigt sich mit dem Thema Jugendtreff. Der Zuffenhäuser Bezirksbeirat hatte im Frühsommer einstimmig beschlossen, dass der Entenweg 20 als Standort in Betracht gezogen werden soll. Ebenso einstimmig hatte er im Oktober dafür votiert, dass die Verwaltung den Verkauf des Grundstücks so lange zurückstellt, bis Klarheit über einen geeigneten Standort herrscht. Einen ähnlichen Antrag hat im November auch die SPD-Gemeinderatsfraktion lanciert.

Um das Flurstück 56/2 für einen Treffpunkt nutzen zu können, muss zunächst festgelegt werden, was genau auf dem Areal geschehen wird. Außerdem muss geprüft werden, ob ein Pachtvertrag notwendig ist. Falls ja, muss sich jemand finden, der den Vertrag unterschreibt. Laut Karin Buschkühl vom Bezirksamt könnte dies sowohl eine Privatperson als auch ein Verein oder eine Institution sein.