Bürgermeister Werner Wölfle (2.v.r.) und Bezirksvorsteherin Ulrike Zich (r.) im Gespräch mit den Jugendlichen. Foto: Bernd Zeyer

Seit vielen Jahren setzt sich der Jugendrat für den Bau eines öffentlichen Schwimmbads ein. Vor kurzem haben die jungen Leute vor dem Bezirksrathaus dafür Unterschriften gesammelt. Sozialbürgermeister Werner Wölfle und Bezirksvorsteherin Ulrike Zich haben vorbeigeschaut.

Weilimdorf - Seit längerer Zeit setzt sich der Weilimdorfer Jugendrat dafür ein, dass der Bezirk ein öffentliches Schwimmbad bekommt. Als Standort schlagen die jungen Leute ein Grundstück an der Kreuzung B 295/Solitudestraße vor. Momentan sammeln sie fleißig Unterschriften für das Vorhaben, mehrere Hundert haben sie schon. Vor kurzem hatten sie einen Info-Stand vor dem Bezirksrathaus aufgebaut. Neben zahlreichen interessierten Bürgern aller Altersgruppen schauten auch Sozialbürgermeister Werner Wölfle und Bezirksvorsteherin Ulrike Zich vorbei.

„Wenn man investiert, dann sollte man richtig investieren“, sagte Semir Duman, Mitglied des Jugendrats und Vorsitzender der Planungsgruppe für die Unterschriftenaktion des Schwimmbad-Projekts, zu Wölfle. Der 14-Jährige spielte damit auf die im September erfolgte Abstimmung im Bezirksbeirat an, in der auf Antrag von Bündnis 90/Die Grünen dafür votiert worden war, im Bezirk ein Lehrschwimmbad zu bauen. Solch ein Bad, das ließ Wölfle durchblicken, sei leichter zu realisieren als ein öffentliches Schwimmbad. „Die Ente in der Hand“, das sagte der Bürgermeister mit Augenzwinkern im Hinblick auf einige Plastikenten, die die Jugendlichen am Infostand aufgestellt hatten, „ist besser als ein Krokodil im Dschungel.“ Grundsätzlich bedaure er, dass man in Stuttgart noch nicht einmal genug Mittel habe, um bereits bestehende Bäder zu sanieren. Bevor neue gebaut würden, müsste erst der Sanierungsstau abgebaut werden.

Duman argumentierte, Weilimdorf sei ein großer Bezirk und brauche ein eigenes Bad, das allen zugänglich sein müsse. Das Hallenbad im benachbarten Feuerbach sei wegen Sanierung geschlossen, das in Korntal-Münchingen nur schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen und das Gerlinger Bad sei stark ausgelastet. Die Stadt, und da erntete der junge Mann die Zustimmung Wölfles, müsse einfach mehr Geld zur Verfügung stellen. Bezirksvorsteherin Ulrike Zich betonte, dass Weilimdorf mit Bädern unterversorgt sei. Man müsse aber auch sehen, dass jedes Bad, dass die Stadt betreibe, ein Zuschussbetrieb sei. Deshalb gebe es wohl wenig Hoffnung, dass der Wunsch des Jugendrats in absehbarer Zeit in Erfüllung gehe.

Angela Weber, die Elternbeiratsvorsitzende der Wolfbuschschule, sagte, es sei ein Armutszeugnis für eine reiche Stadt wie Stuttgart, dass es nicht genug Geld für Schwimmbäder gebe. Bildung habe viele Facetten, Sport und damit auch Schwimmen gehörten dazu. Ein Lehrschwimmbad sei besser als nichts, ein für alle zugängliches Bad aber weitaus wünschenswerter.