Martin Kapler (l.), zwei Mitarbeiter und einige Jugendhausbesucher sind mit Kisten auspacken und Möbel rücken beschäftigt. Foto: Schüler

Zurzeit werden im Neubau an der Mittenfeldstraße Kisten ausgepackt. Der Betrieb gebinnt am 25. August. Auch eine Kindertagesstätte und die Bürgerräume werden in dem 1100 Quadratmeter großen Gebäude unterkommen.

Giebel - Kartons stapeln sich, Tische stehen kreuz und quer nebeneinander, Sessel sind in Folie eingewickelt – im neuen Kinder- und Jugendhaus regiert zurzeit noch König Chaos. Seit drei Wochen sind der Einrichtungsleiter Martin Kapler und seine Mitarbeiter mit dem Umzug aus den Interimsräumen, wo die Einrichtung mehr als ein Jahr lang untergebracht war, beschäftigt. Am Krötenweg 5 haben sie die Kisten eingepackt, im Neubau an der Mittenfeldstraße 61 packen sie sie nun wieder aus. Offiziell bleibt das Kinder- und Jugendhaus bis 25. August geschlossen; pädagogische Angebote finden solange nur im Rahmen des Sommerferienprogramms statt.

„Man merkt, dass sich Giebel für uns interessiert“

Trotzdem stecken immer wieder neugierige Kinder ihren Kopf durch die Tür, einige helfen beim Kisten schleppen und auspacken. „Auch einige Eltern gucken bei uns rein und sind gespannt, wie’s hier mal wird“, sagt Kapler. „Man merkt, dass sich der Giebel für uns interessiert.“ Und nicht nur auf die Jugendeinrichtung sind die Anwohner gespannt, sondern auch auf die Kindertagesstätte und die Bürgerräume, die ebenfalls in dem 1100 Quadratmeter großen Gebäude unterkommen werden. 4,1 Millionen Euro hat der Neubau gekostet.

Mit einer Gruppe an Kindern startet Martin Kapler einen Rundgang durch das Gebäude. „Hier unten das Café wird das Herzstück unseres Hauses sein“, sagt der Sozialpädagoge. Am Tag zuvor sind die Tische geliefert worden, an denen sich später die Besucher des Hauses treffen können. „In unserer tollen Gastroküche können wir dann mit den Kids zusammen kochen“, kündigt Kapler an. Außerdem sei geplant, dass künftig einmal in der Woche ein Mittagstisch angeboten wird für Kinder, Eltern und „allen, denen der Magen knurrt“. Neben dem Büro wird ein Tobezimmer für die jüngeren Besucher eingerichtet, mit Matratzen, Sprossenwand, Boxsack und eventuell einem Kletterturm. „Das haben sich die Kinder bei einer Abstimmung so gewünscht“, sagt Kapler. Auch bei der Wandfarbe und den Öffnungszeiten konnten sie mitreden. Nebenan wird das Jugendzimmer eingerichtet. Dort werden Playstations und ein Computer aufgebaut.

Ein kurzer Blick in den Keller zeigt zwei Proberäume, in denen Jugendliche völlig ungestört Musik machen können, und einen Heizungsraum, „der so groß ist wie früher unser ganzes Jugendhaus“.

Kreativwerkstatt mit samt „Dreckswerkstatt“

Weiter geht’s in den zweiten Stock. Dort befindet sich der große Saal, in dem Vereine sich einmieten können. Vor allem aber sollen die Kinder dort toben und rennen können. Wenige Schritte weiter ist der Computerraum, wo die Besucher Schularbeiten machen, Bewerbungen schreiben oder spielen können. Auch die Volkshochschule kann nach Absprache dort Kurse anbieten. Daneben ist eine Kreativwerkstatt, wo genäht und gebastelt werden kann. Einen weiteren Kreativraum nennt Kapler „unsere Dreckswerkstatt“, wo es staubig und schmutzig zugehen wird. „Morgens wird dort die Kita drin sein, nachmittags wir. Und ich kann mir auch vorstellen, dass der Bürgerverein mal reingeht.“ Schließlich sollen nicht nur drei verschiedene Institutionen unter einem Dach unterkommen, sondern es soll auch eine echte Verzahnung geben. „Das Haus wurde gebaut als Jugendhaus, wir wollen aber in allen Bereichen möglichst offen sein“, betont Kapler. Er freue sich darauf, wenn der Betrieb endlich losgeht. Den vielen Platz zu bespielen, sei zwar eine Herausforderung, aber er sei optimistisch, dass sein Team das gut hinbekommen werde.

Die Kinder, die sich den Neubau zum ersten Mal angesehen haben, sind begeistert. „Mir gefällt, dass meine Schwester nebenan in die Kita kommt. Ich kann nachmittags hier spielen und sie dann abholen“, sagt die achtjährige Ela. Peppe freut sich auf den Computerraum, die Kletterwand und die Playstation. „Hier ist es besser als vorher, weil es größer ist und es schönere Möbel gibt“, sagt der Zehnjährige.