Von 6. bis 16. März findet in Weinstadt die dritte Jugendgemeinderatswahl statt. Foto: Pascal Thiel

Weil sich bei der vergangenen Jugendgemeinderatswahl nur 29 Prozent der Berechtigten beteiligt haben, wird in Weinstadt emsig die Werbetrommel für die kommende Wahl gerührt. Geplant sind Plakate, Infoveranstaltungen und ein kommunalpolitisches Planspiel.

Weinstadt - Vom 6. bis zum 16. März wird in Weinstadt gewählt: Die Jugend der Stadt bestimmt ihre neuen kommunalpolitischen Vertreter. Damit bei dieser inzwischen dritten Jugendgemeinderatswahl möglichst viele ihr Votum auch abgeben, will der Stadtjugendreferent Kurt Meyer vorab ordentlich die Werbetrommel rühren. An der vorangegangenen Wahl beteiligten sich 29 Prozent der Berechtigten, beim ersten Mal waren es 34 Prozent. „Im Landesvergleich ist das gut, aber mir ist das zu wenig. Ich hätte gern mehr“, erklärte Meyer gegenüber den erwachsenen Gemeinderäten in deren jüngster Sitzung.

Infoveranstaltungen und kommunalpolitisches Planspiel

Teilnehmen dürfen an der Abstimmung, die online läuft, alle jungen Weinstädter, die zwischen dem 15. März 1999 und dem 16. März 2003 geboren sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Per Brief werden sie vom Oberbürgermeister Michael Scharmann über ihr Wahlrecht informiert. Den Schreiben, die in dieser Woche rausgehen sollen, liegen auch Bewerbungsformulare bei für all jene, die sich als Kandidaten aufstellen lassen möchten. Zudem sollen Plakate an den Schulen auf die Jugendgemeinderatswahl aufmerksam machen.

Damit lässt es der Stadtjugendreferent werbetechnisch aber längst noch nicht bewenden. So plant er, klassenstufenweise an sämtlichen weiterführenden Schulen 45-minütige Informationsveranstaltungen zu geben: für alle Acht- bis Zehntklässler sowie für die Jahrgangsstufen I und II am Remstalgymnasium. Für Auszubildende und Jugendliche, die in Nachbarkommunen zur Schule gehen, soll eine Infoveranstaltung im Haus der Jugendarbeit stattfinden. Zudem organisiert Meyer ein kommunalpolitisches Planspiel in der Mensa am Bildungszentrum für den 8. Februar, bei dem die jungen Weinstädter von 14.30 Uhr an erfahren können, wie es ist, Jugendgemeinderat zu sein. Auch in die Rolle erwachsener Gemeinderäte, die über die Anträge ihrer jugendlichen Kollegen zu entscheiden haben, dürften sie dabei schlüpfen, kündigte der Stadtjugendreferent an. Am 16. Februar endet dann die Bewerbungsfrist für potenzielle Kandidaten, und „die Zeit des heißen Wahlkampfs geht los“.

Gemeinderat steht hinter den Kosten

2500 Euro lässt sich die Stadt die Wahl kosten – eine Ausgabe, hinter welcher der Gemeinderat offenbar voll und ganz steht. „Der Jugendgemeinderat ist nicht mehr wegzudenken“, kommentierte etwa der GOL-Fraktionsvorsitzende Manfred Siglinger Meyers Ausführungen. „Zum einen, um die Jugend an die Kommunalpolitik heranzuführen, zum anderen, um uns ihre Anliegen verständlich zu machen.“ Ebenso sieht es der Fraktionschef der CDU, Ulrich Witzlinger: „Wenn man den Jugendlichen eine vernünftige Möglichkeit gibt, sich einzubringen, dann wird das auch genutzt.“