Löschen will gelernt sein: Die Jugendfeuerwehr Heumaden hatte am Wochenende alle Hände voll zu tun. Foto: Veronika Kanzler

24 Stunden lang war die Jugendfeuerwehr Stuttgart Heumaden probeweise im Bereitschaftsdienst. Ab und zu ruhten sie sich im Feuerwehrhaus aus.

Heumaden - Am Samstag, so könnten die Bewohner Heumadens meinen, hatte die Feuerwehr außergewöhnlich viel zu tun. Insgesamt sechs Mal musste sie ausrücken. Dabei handelte es sich aber glücklicherweise nur um Übungen des Nachwuchses. Gefordert waren die 13 Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren dennoch. Von Samstag um 8 Uhr bis zum Sonntag um 8 Uhr waren sie im Bereitschaftsdienst.

Bereits während des Erste-Hilfe-Unterrichts musste eine Gruppe sich schnell auf den Weg machen, um unkontrolliertes Gartenfeuer zu löschen. „Dabei durften die aktiven Feuerwehrmitglieder Brandstifter spielen“, berichtete der Jugendfeuerwehrleiter Manuel Eckardt. Es sei wichtig, realistische Szenen zu üben. „Und trotzdem darf es keine zu große Anspannung für die Jugendlichen geben, da gilt es einen Mittelweg zu finden“, so Eckardt weiter.

Nach dem Mittagsessen brannte eine Tonne in der Einfahrt

Nach dem Mittagsessen brannte eine Tonne in einer Garageneinfahrt. Zwar handelte es sich um ein verhältnismäßig kleines Feuer, aber auf diese Art von Bränden fallen die meisten Einsätze der Heumadener Feuerwehr.

Vom Telefonanruf bis zur Ankunft vergingen kaum zwei Minuten. Gefahren wurden die Löschfahrzeuge von aktiven Mitgliedern. Auch gibt es bei den Jungfeuerwehrleuten noch keinen Gruppenführer – diese Rolle übernahm ihr Jugendleiter. Beim Löschen des Brandes verlief alles nach Plan. Danach mussten die Schläuche wieder aufgerollt werden, und der Gruppenleiter machte mit den Jugendlichen eine Nachbesprechung des Einsatzes.

Nicht nur das Löschen gehört zu den vielseitigen Aufgaben der Feuerwehrleute. Es gab am Samstagmittag auch einen Notruf, dass sich eine Katze zu weit auf eine Baumkrone getraut hatte und es nicht mehr alleine nach unten schaffte. Außerdem mussten die Jungfeuerwehrleute einen Mann, der unter einem Baum eingeklemmt war, befreien. Der Statist hatte sich zuvor freiwillig gemeldet.

Disconebel kommt zum Einsatz

Am Nachmittag kam noch ein simulierter Brand in der Tiefgarage dazu. Die Hausverwaltung hatte zugestimmt, dass dort Disconebel zum Einsatz kommen durfte. Nach einer Verschnaufpause im Feuerwehrhaus folgte in der Abenddämmerung ein weiterer Notruf: Es brannte erneut, diesmal auf einer bis zu fünf Meter großen Fläche. „Für den Fall, dass besorgte Anwohner tatsächlich die Feuerwehr anrufen, haben wir der Stuttgarter Leitstelle über alle unsere Einsätze Bescheid gegeben“, so Manuel Eckardt.

Die Nacht war ruhig für die Jugendlichen. Dafür gingen frühmorgens um 6 Uhr die Sirenen wieder los, ein letztes Mal musste die Gruppe für dieses Wochenende ausrücken. Doch es stellte sich vor Ort als Fehlalarm heraus. „Und das“, sagte Manuel Eckardt, „ist auch sehr realistisch.“