Bei den Mädchen auf der Jugendfarm Elsental sind vor allem die Pferde beliebt. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Weil der Echterdinger Jugendfarmverein keine neuen Vorstandsmitglieder findet, steht die Farm vor dem Aus. Bei den Farmen im Elsental und in Möhringen stehen 2018 ebenfalls Wahlen an. Wir haben nachgefragt, wie es dort aussieht.

Möhringen/Kaltental - Die Problematik in Echterdingen lässt auch die Stuttgarter nicht kalt. „Die Frage ist immer, inwieweit die Menschen bereit sind, sich ehrenamtlich einzubringen“, sagt Peter Lutz, der zweite Vorsitzende des Jugendfarmvereins Möhringen-Vaihingen. Das Ehrenamt im Verein sei je nach Position sehr zeitaufwendig. „Alleine die Verwaltung der 500 Vereinsmitglieder, etwa das Ausstellen der Spendenbescheinigungen, ist eine Herausforderung“, so Lutz. Dazu kommen die Verträge und Abrechnungen für die hauptamtlichen Jugendfarmmitarbeiter, Praktikanten und Freiwilligendienstleistende. „Als Verein sind wir der Arbeitgeber der Jugendfarmmitarbeiter“, erklärt Lutz. Weil der Verein begrenzte finanzielle Mittel hat, versuche man, die Aufgaben auf möglichst viele Schultern zu verteilen und nicht nach außen zu vergeben. Denn das Geld, dass eine Vergabe kosten würde, fehlt dann an anderer Stelle, nämlich bei den Kindern und dem Jugendfarmgelände.

Der Verein der Jugendfarm an der Balinger Straße sei gut aufgestellt, sagt Lutz. Einige Mitglieder seien bereits seit 30 Jahren dabei. „Grundsätzlich haben wir nicht die Probleme, die es in Echterdingen gibt. Aber auch wir sehen die Schwierigkeiten. Die Bereitschaft, sich verbindlich und möglichst für einen längeren Zeitraum zu verpflichten, schwindet“, sagt Lutz. Für einzelne Aufgaben, so der zweite Vorsitzende, sei es recht einfach, Leute zu finden. „Aber das langfristige Engagement ist schwierig.“

Ehemalige Farmkinder fühlen sich mit der Einrichtung verbunden

Im kommenden Sommer wird in Möhringen die Position des Rechnungsführers frei. Bereits jetzt sei man in Gesprächen, um die Stelle neu besetzen zu können. „Wir wollen sicherstellen, dass der Übergang reibungslos funktioniert“, erläutert Lutz das frühe Handeln. Man versuche, die Mitglieder aus dem Jugendfarmbetrieb zu gewinnen, die Eltern oder ehemalige Farmkinder anzuwerben. „Die kennen die Einrichtung und fühlen sich mit ihr verbunden. Das macht es einfacher“, sagt der zweite Vorsitzende. Zudem versuche man, die Positionen mit Leuten zu besetzen, die die fachlichen Kenntnisse mitbringen. Lutz rechnet damit, dass der Vorstand des Jugendfarmvereins auch in den kommenden Jahren die frei werdenden Stellen besetzen kann.

Ebenfalls wenig Sorgen macht sich der Jugendfarmverein im Elsental. Im nächsten Jahr stehen auch dort Vorstandswahlen an. Probleme, neue Mitglieder zu finden, habe der Jugendfarmverein nicht, sagt Rochus Zimmermann, der als einer der hauptamtlichen Mitarbeiter der Farm Mitglied im Vorstand ist. „Wir sind gut aufgestellt“, so Zimmermann. Seiner Kenntnis nach werden sich alle Vorstandsmitglieder auch im kommenden Jahr wieder aufstellen lassen. „Ich wüsste nicht, dass jemand aufhören will“, sagt er.