Auf der Jugendfarm ist es nie langweilig. Doch für Erstklässler ist es manchmal nicht leicht, sich zurecht zu finden. Foto: Alexandra Kratz

Erstklässlern fällt es oft nicht leicht, sich auf dem weitläufigen Gelände der Jugendfarm an der Balinger Straße zurecht zu finden. Darum gibt es Einstiegsgruppen.

Möhringen - Keine Frage, die Jugendfarm an der Balinger Straße bietet Kindern viele Möglichkeiten: im sogenannten Dorf Hütten bauen, in der Werkstatt schnitzen und basteln und natürlich den Umgang mit den Tieren. Aber Erstklässlern fällt es manchmal schwer, sich auf dem weitläufigen Gelände zu orientieren, Freunde zu finden und Vertrauen zu den Mitarbeitern aufzubauen.

Darum bietet das Team der Jugendfarm Einstiegsgruppen an. Die Nachfrage steigt. Denn die Kinder haben sich verändert, sagt Thomas Lang. „Früher waren die Mädchen und Jungen selbstständiger, wenn es darum ging, sich neue Räume zu erschließen“, so die Beobachtung des hauptamtlichen Mitarbeiters. Die Kinder seien das gewohnt gewesen, weil sie viel häufiger ohne Aufsicht auf der Straße spielten. Auch die Eltern haben sich verändert, ergänzt Thomas Lang: „Sie wollen mehr Verbindlichkeit bei Betreuungsangeboten.“

Das Gelände besser kennenlernen

Genau das bieten die Einstiegsgruppen. Einmal in der Woche treffen sich die angemeldeten Mädchen und Jungen auf der Jugendfarm. Zwei Mitarbeiter kümmern sich um sie, machen mit ihnen Spiele, damit sie sich untereinander und das Gelände besser kennenlernen. In diesem Jahr gibt es gleich zwei Einstiegsgruppen: eine donnerstags und eine samstags.

Das Angebot dauert fast bis zu den Weihnachtsferien. Einige Plätze sind noch frei. Die Kinder können aber auch unabhängig von den Einstiegsgruppen auf die Farm kommen. „Das ist natürlich keine Voraussetzung, sondern nur ein Angebot“, betont Lang. Schließlich sei die Jugendfarm eine offene Einrichtung.

Farm-Team ist in Kontakt mit dem Freundeskreis

Offen ist das Gelände auch für die Flüchtlingskinder. Das Farm-Team ist in Kontakt mit dem Freundeskreis. Im Frühjahr hatten Ehrenamtliche zweimal eine Gruppe aus der Unterkunft am Lautlinger Weg zur Farm gebracht. Der Wunsch, dass die Flüchtlingskinder danach allein auf die Farm kommen, sei aber nicht in Erfüllung gegangen. „Wahrscheinlich haben die beiden Termine nicht ausgereicht, um den Kindern genügend Sicherheit zu geben“, sagt Lang. Nun soll es einen neuen Anlauf geben. „Wir wollen den Mädchen und Jungen helfen, hier bei uns heimisch zu werden und Freunde zu finden“, sagt Lang. Der Kontakt zu den Flüchtlingen sei auch für die Kinder aus Vaihingen und Möhringen eine Bereicherung und Horizonterweiterung, sagt der hauptamtliche Mitarbeiter.

Dass das Angebot der Jugendfarm gefragt ist, zeigt das Interesse am Mittagstisch. Den bietet das Team dienstags bis freitags an. Die Kinder bekommen ein warmes Mittagessen und Hilfe bei den Hausaufgaben. Für das Farm-Team ist der Mittagstisch eine Möglichkeit, um den Kindern und Eltern eine Alternative zu den Schülerhäusern beziehungsweise Ganztagsschulen bieten zu können. Für die Teilnahme am Mittagstisch müssen die Eltern zahlen. Das Konzept geht trotzdem auf: „Wir sind fast ausgebucht, an manchen Tagen sogar überbucht“, sagt Lang und ergänzt: „Dieses Vertrauen hat uns gefreut.“

Eine Anmeldung ist erforderlich

Die Einstiegsgruppen beginnen am Donnerstag, 15. Oktober, beziehungsweise am Samstag, 17. Oktober. Die Kinder treffen sich nachmittags auf der Farm. Das Angebot dauert bis Dezember. Die Teilnahme an den Einstiegsgruppen ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erforderlich. Weitere Informationen – auch zum Mittagstisch – gibt es unter der Telefonnummer 6 87 22 26.