Regina Ullrich hat neue Herausforderungen im Blick. Nach 20 Jahren als Jugendreferentin in Botnang führt sie ihr neuer Job in die Innenstadt. Foto: Susanne Müller-Baji

Die langjährige Jugendreferentin Regina Ullrich wechselt zum April die Wirkungsstätte. Sie wechselt zur evangelischen Jugend Stuttgart (EJUS).

Stuttgart-Botnang - Zum Einstand in der Kirchengemeinde 1997 gab es bereits die ultimative Vertrauensprobe: Ein Sprung vom Vordach der Nikodemuskirche auf einen Fallschirm, der von den Gottesdienstbesuchern gehalten wurde. Was so manchem den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hätte: Regina Ullrich nahm es sportlich. Klar, dass sie damit sofort die Jugendlichen auf ihrer Seite hatte.

Die 20 Jahre im Evangelischen Jugendwerk Botnang (ejb) seien wirklich wie im Flug vergangen, schreibt Regina Ullrich zum Abschied im Gemeindebrief: Sie denke gerne an die Li-La-Laune-Tage zurück, an die Konfi-Wochenenden, an die Jugend-Disco und die Übernachtung für Kinder in der zum Kirchentag 1999 ausgeräumten Auferstehungskirche. Da ist es fast schon Ehrensache, dass sie beim Abschluss-Gottesdienst des Trainee-Progamms am 19. März, bei dem Jugendliche darauf vorbereitet werden, ihrerseits Kinder- und Jugendgruppen zu leiten, feierlich verabschiedet wird. Und sie lässt es sich nicht nehmen, danach noch ein allerletztes Mal das Konfi-Wochenende zu begleiten. Und dann? Geht es natürlich sportlich weiter. Schließlich klettert Regina Ullrich, fährt Kajak, übt sich im Bogenschießen – und zum 30. Geburtstag, so erzählt sie, gab es von den Kollegen einen echten Fallschirmsprung: Nicht von oben vom Dach auf den Schirm, sondern daran hängend, wie vom Erfinder vorgesehen. Erdanziehungskraft für Fortgeschrittene, scheint ganz ihr Ding zu sein.

Vom beherzten Sprung zum beständigen Aufstieg

Da ist es eigentlich nur logisch, dass sie sich ab April einer neuen Herausforderung bei der Evangelischen Jugend Stuttgart (EJUS) stellt, bei der es wieder hoch hinaus geht: Sie wird dann einerseits für den Bereich Jugendreisen zuständig sein, Freizeiten und Ähnliches organisieren und durchführen. Andererseits begleitet sie das Sportreferat und zeichnet sich damit auch für die Angebote der kircheneigenen Kletterhalle in der Stuttgarter Fritz-Elsas-Straße verantwortlich.

Vom beherzten Sprung geht es quasi zum beständigen Aufstieg. Der dortige Kollege und bisherige Stelleninhaber hatte sie schon länger als seine Nachfolgerin ausgeguckt, erzählt sie: „Mir war der Schuh aber zu groß.“ Doch wie es so ist, man wächst mit den Aufgaben und inzwischen blickt sie voller Vorfreude gen Stuttgart. Bei allen neuen Herausforderungen hat sie „ihren“ Stadtbezirk längst ins Herz geschlossen und wird hier auch wohnen bleiben: „Mit dem Rad ist man schnell unten in der Stadt – gut, zurück ist es ein anderes Thema“, sagt sie. Ohnehin nehme sie viel von den 20 Botnanger Jahren für sich mit: Das Gefühl, gemeinsam viel zu bewirken, ein gewisser dörflicher Zusammenhalt in der Großstadt: „Es gibt da diesen Slogan: ,Hinter dem Berg, aber voll auf der Höhe‘ – das sagt doch alles.“

Ein Glockenturm genial zum Klettern

Nachdem es zum Einstand den Sprung vom Kirchenvordach gab – was denkt sie, was wird sich die Kirchengemeinde wohl zum Abschied ausdenken? Regina Ullrich lacht ihr ansteckendes Lachen: Das wisse sie beim besten Willen nicht. Aber der Glockenturm der Nikodemuskirche sei nahezu genial zum Klettern und zum Abseilen. Man wird sehen. . .