Oben von links: Verena Braun, Lone Bergmann, Franka Stauber, Betty Schupp, Julia Kundt – unten von links: Emily Schilling, Stine Kurz, Hannah Klein und Greta Lind Foto: privat

Die Hockey-Mannschaft des HTC an der Hohen Eiche hat im Bundeswettbewerb von „Jugend trainiert für Olympia“ den dritten Platz erreicht. Mit ihren rosa Trikots sorgten sie für Aufsehen, wieder zu Hause wartet nun eine Belohnung auf sie.

Degerloch - Vergangene Woche ist Hockey-Trainerin Verena Braun vom HTC Stuttgarter Kickers mit acht Gymnasiastinnen aus Degerloch nach Berlin gefahren, um in den alljährlich stattfindenden Wettkämpfen „Jugend trainiert für Olympia“ gegen die Mannschaften der anderen 15 Bundesländer anzutreten. Die acht Schülerinnen des Wilhelms-Gymnasiums sind Mitglieder des HTC an der Hohen Eiche.

„Fast hätte es mit der Akkreditierung nicht geklappt, da die Spielerinnen mit dem Zug zu spät in Berlin angekommen sind“, berichtet Verena Braun. Dank Karl Weinmann, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Schulsportstiftung, seien aber sowohl die Umbuchung der Zugverbindung, als auch die Akkreditierung für den Wettkampf mühelos über die Bühne gegangen. „Er hat uns sehr geholfen“, erzählt die Trainerin. Weinmann engagiert sich schon lange im Schulsport: Bereits während seiner Tätigkeit als Ministerialrat beim baden-württembergischen Kultusministerium setzte er sich für dessen Belange ein. Alljährlich betreut er das Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin, dessen Träger die Deutsche Schulsportstiftung ist.

Am Ende auf Platz 3

Umso größer war seine Freude, als die Hockey-Mädels des Wilhelms-Gymnasiums – an dem auch er selbst seine Schulzeit verbracht hatte – beim Bundesfinalwettkampf erfolgreich abschnitten. Die Degerlocherinnen hatten im Juni bei den Auswahlwettkämpfen den ersten Platz in Baden-Württemberg erreicht. Die Vorrunde in Berlin zogen sie souverän durch und landeten ungeschlagen in der Zwischenrunde. Ihre Leistung steigerte sich von Spiel zu Spiel – schließlich reichte es für den dritten Platz. Im Halbfinale mussten die Degerlocherinnen sich den Hamburgerinnen 2:0 geschlagen geben. „Es war einfach der stärkere Gegner“, sagt Verena Braun. Aber: „Die Mädels haben nochmal alles gegeben, waren echt stark und zeigten nach sieben Spielen richtig Biss.“

Und obwohl es am Ende nicht zum Gesamtsieg gereicht hat, ist die Trainerin zufrieden. „Für uns wäre es schon ein Erfolg gewesen, unter den ersten acht Mannschaften zu sein“, sagt Braun, die beim Landessportbund Baden-Württemberg arbeitet und Sportmanagement studiert. Sie habe die Mädels nach Berlin begleitet, weil ihre Hockey-Mannschaftskollegin Julia Kundt, Schülermentorin am Wilhelms-Gymnasium, sie darum gebeten habe.

Das Sympathie-Team des Wettkampfs

Siegerinnen der Herzen seien die Degerlocherinnen auf jeden Fall gewesen, erzählt die Trainerin. „Wir waren eindeutig das Sympathie-Team des Wettkampfs.“ In ihren leuchtend rosa Trikots und mit ihrer Musikbox hätten sie einfach gute Laune verbreitet. Das sei auch den Reportern des Hauptstadt-TVs nicht verborgen geblieben und so seien die Mädels zu den beliebtesten Interviewpartnern avanciert. „Bei uns stimmte das Gesamtpaket“, sagt Braun und schwärmt vom Siegerpodium, auf dem ihre Mädels die Medaille von Bundestrainer Jamilon Mülders entgegennahmen.

Ein weiterer Höhepunkt war der Abschlussabend in der Max-Schmeling-Halle: Vor 6000 Gästen überreichten Bundespräsident Joachim Gauck und Hockey-Olympiasiegerin Natascha Keller den Erstplatzierten den Berliner Bären – einen Bronzepokal. Keller war 2012 Fahnenträgerin bei den Olympischen Spielen in London gewesen, 2004 hatte sie mit der deutschen Hockeynationalmannschaft in Athen olympisches Gold gewonnen.

Sportstiftungsvorstand Karl Weinmann war von der Leistung der Degerlocher Hockey-Mädels beim Turnier so angetan, dass er sie demnächst alle auf seine Kosten in den Europapark einladen möchte.