Zum Jubiläum gibt’s kein Radler, sondern Sekt. Reiner Mühlbauer (l.) und Hartmut Prinz stoßen auf 25 Jahre an. Foto: Chris Lederer

Seit 25 Jahren bietet Reiner Mühlbauer von Rad & Tat Service und Produkte für passionierte Pedaleure. Los ging es an der Freihofstraße mit fünf Fahrrädern und zehn Schläuchen.

Stammheim - Auf dem Drahtesel von Stuttgart bis nach Griechenland fahren? Für die einen unvorstellbar, für Reiner Mühlbauer ein genussvolles Abenteuer, an das er sich gern erinnert. „Die Tour war insgesamt 3000 Kilometer lang, quer durch Griechenland ging’s, dann nach Hause mit dem Zug. Radreisen mochte ich schon immer“, sagt der 52-Jährige. Warum also nicht die Leidenschaft zum Beruf machen?

Das Radfahren selbst darf nicht zu kurz kommen

Im März vor einem Vierteljahrhundert eröffnete Mühlbauer seinen ersten kleinen Fahrradladen an der Freihofstraße. „Ein halbes Jahr lang war ich dort, wo heute der Netto drin ist, dann bin ich auf die andere Straßenseite gezogen“, sagt der Firmengründer, der sich mit seinerzeit nur fünf Fahrrädern und zehn Schläuchen in das Abenteuer Selbstständigkeit stürzte. „In Stammheim gab es noch keinen Fahrradladen, also dachte ich mir: Versuchen wir es dort.“ Zehn Jahre lang verkaufte und reparierte Mühlbauer Räder an der Stammheimer Einkaufsmeile, dann zog es ihn in größere Räume an der Ecke Gäuweg, Stammheimer Straße. Dort empfängt er auf insgesamt 100 Quadratmetern seine Kundschaft und bietet ein Vielfaches mehr an Velos und Zubehör als noch zu Anfangszeiten. „Anfangs hatte ich mich auf Reise- und Trekkingräder fokussiert, dann kamen durch den TV Stammheim und seine Radsportabteilung vermehrt Rennräder dazu.“ Anfang der 90er Jahre ging der Mountainbike-Boom los, heute führt Mühlbauer auch Kinderräder, Rennräder, Mountainbikes, Trekkingräder bis hin zu Fahrrädern mit Elektromotor. Das Reparieren und Warten von Fahrrädern gehört auch heute noch zum Tagesgeschäft bei Rad & Tat. „Ich bin gelernter Kfz-Mechaniker, das Schrauben macht mir auch heute noch großen Spaß.“ Unterstützt wird er in der Werkstatt und im Verkauf seit vielen Jahren von Hartmut Prinz. „Der Anteil der Arbeit in der Werkstatt hat zugenommen“, erklärt der Firmengründer. „Ein Rad reparieren zu lassen, lohnt sich in der Regel, denn die Fahrräder sind immer hochwertiger geworden und damit auch wertvoller.“ Allerdings nehme auch der technische Anspruch immer weiter zu. Für Mühlbauer und Prinz bedeutet das, dass sie sich in Seminaren und Schulungen bei Herstellern weiterbilden. Das Radfahren selbst darf dennoch nicht zu kurz kommen: Zum festen Jahresprogramm gehört die regelmäßige Teilnahme am strapaziösen Radmarathon Alb-Extrem – dabei ist nicht nur Rad gefragt, sondern viel Tat.