Von diesem Donnerstag an ist Jörg Pilawa auch offiziell „Quizonkel“ Foto: ARD/Thomas Leidig

Unter dem Motto „Quizonkel.TV“ testet ARD-Allzweckwaffe Jörg Pilawa von diesem Donnerstag an drei neue Show-Formate. Im Interview spricht er über Fernsehen und Familie.

Hamburg - Als Quizonkel gilt Moderator Jörg Pilawa (48) schon lange. Jetzt übernimmt er eine gleichnamige Show-Reihe. Unter dem Motto „Quizonkel.TV“ testet er von diesem Donnerstag an drei unterschiedliche Formate.
 
Herr Pilawa, wie sieht für Sie und Ihre Familie ein perfektes Wochenende aus?
Wir versuchen, zwei perfekte Samstage im Monat zu organisieren. Einmal gibt es einen klassischen Spieleabend. Beim zweiten einigen wir uns auf einen Film, den wir dann zusammen gucken. Vorher gibt’s Schnittchen, so wie bei uns früher vor Sendungen wie „Einer wird gewinnen“.
Diese Sendung mit Hans-Joachim Kulenkampff haben Sie im März in der ARD hochleben lassen. Waren Sie ein Fan von Kuli?
Man muss sich an diese Zeit zurückerinnern. Wir Kinder kamen frisch aus der Badewanne, es gab Abendbrot, und dann saß die ganze Familie vor der Kiste. Ich bin Kuli unendlich dankbar, dass ich wegen seiner Sendung länger aufbleiben durfte. Es gab damals keine Playstation, keinen zweiten Fernseher und kein Internet. Wir hatten einen TV-Schrank, der wurde zu diesem TV-Highlight aufgeschlossen. Das war bei 90 Prozent der Zuschauer so, und am Montag wurde dann auf dem Schulhof darüber gesprochen.
Kuli und Sie sind Norddeutsche. Verbindet das?
Ja, die Norddeutschen haben dieses wettergegerbte, ruhige Naturell angelegt. Sonst würde man hier oben nicht gut zurechtkommen. So eine gewisse Entspanntheit gegenüber dem, was man beruflich macht, ist schon norddeutsch.
Lässt Kritik Sie kalt?
Ich glaube, das ist ein Vorteil des Alters. Man wird entspannter. Die Form der Kritik hat sich im Laufe der Jahre verändert. Zu Kuli-Zeiten gab es auch Kritik. Die machte aber immer vor dem Privaten und Persönlichen halt. Mittlerweile nicht mehr. Das perlt aber ab, denn sonst geht man am Stock.
Bereuen Sie es, 2010 eine kreative Pause eingelegt zu haben? Danach plätscherte Ihre Karriere so dahin.
Das war eine bewusste Entscheidung. Als ich zurückkam, habe ich gelesen: Absteiger des Jahres! Ich habe mich aber als Gewinner gesehen. Es war eine Bereicherung für die eigene Lebensqualität. Früher machte ich 220 Sendungen im Jahr. Das hat auch etwas mit dem Alter zu tun: Mit 25 bist du im Hamsterrad und läufst. Aber mit über 40 trittst du auch mal zur Seite und schaust nach links und rechts.
Sie haben vier Kinder. Wollen die in Papas Fußstapfen treten?
Wir haben mal darüber diskutiert. Aber zum Glück gehen sie komplett eigene Wege und haben andere Interessen.
Wie halten Sie zu Hause Ordnung?
Wer sagt denn, dass es ordentlich ist? Sie glauben doch nicht, dass man Ordnung in einem Haus mit vier Kindern hat. Dann habe ich auch noch mein Büro im Haus . . . Also ich bewundere, dass wir das real existierende Chaos so gut organisiert haben. Das ist ein gemeinschaftliches Projekt. Das Interessante ist, dass man an die eigene Kindheit erinnert wird. Mir klingt es noch in den Ohren, wie meine Mutter sagte: „Jetzt räumst du endlich auf!“ Und ich konterte: „Es ist doch mein Zimmer.“ Nichts hat sich geändert. Da hilft tief durchatmen und die Tür zumachen. Ich kann nur dafür sorgen, dass das Wohnzimmer einigermaßen ordentlich ist.
Packen Sie mit an?
Also ich arbeite gerne mit Maschinen, bohre zum Beispiel gerne. Was ich überhaupt nicht mag, sind Malerarbeiten. Streichen bekomme ich nicht fleckenfrei hin. Aber ich habe alle Lampen und alle Bilder im Haus selber angebracht. Und ich habe einen Werkzeug-Tick. Wenn ich im Baumarkt bin, nehme ich alles mit, was ich ansatzweise gebrauchen könnte. Da bin ich sehr anfällig. Ich kann mich gut von Dingen trennen, aber bei Werkzeug bin ich Sammler!

ARD, Donnerstag, 20.15 Uhr, „Quizonkel.TV“: „Dein Einsatz, Promi!“ (21. August), „Die Superchance“ (28. August), „Die 8 Stufen“ (4. September)