"Je suis Charlie": Am Donnerstagabend treffen sich auf dem Schlossplatz in Stuttgart Menschen, um nach dem schrecklichen Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo für Meinungsfreiheit und gegen Fundamentalismus zu demonstrieren. Foto: Facebook-Screenshot

Nach dem Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo gehen am Donnerstag auch in Stuttgart Menschen auf die Straße, um für Meinungsfreiheit und gegen Fundamentalismus zu demonstrieren. Treffpunkt: Schlossplatz um 19.30 Uhr.

Stuttgart - Der schreckliche Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo mit zwölf Toten hat weltweit eine Welle der Bestürzung ausgelöst. In vielen Städten sind die Menschen auf die Straßen gegangen, um sowohl ihre Trauer zu zeigen als auch gegen Fundamentalismus und für uneingeschränkte Meinungsfreiheit zu demonstrieren.

Auch in Stuttgart treffen sich am Donnerstagabend Menschen, um ihre Solidarität mit den Opfern des Anschlags zu zeigen. Organisiert wurde das Treffen von Isabelle B., einer Französin, die mittlerweile im Raum Stuttgart arbeitet. Gemeinsam mit einigen Freunden hat sie das Facebook-Event organisiert. Treffpunkt ist das Kunstmuseum vor dem Schlossplatz um 19.30 Uhr.

"Unser Ziel ist es, Charlie Hebdo und die Angehörigen der Opfer in diesen schweren Stunden zu unterstützen", erzählt Isabelle B., "und wir wollen zeigen, dass es sich lohnt, für die Redefreiheit auf die Straße zu gehen - für den Frieden in Frankreich und in der ganzen Welt".  

Auf der Facebook-Seite des Events haben sich bislang rund 250 Menschen zu dem Treffen angemeldet (Stand: Donnerstag, 16 Uhr). Die Veranstalterin hofft, dass noch unzählige Weitere ihrem Ruf folgen.

OB Kuhn trägt sich in Kondolenzbuch ein

Auch der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn zeigt seine Betroffenheit und trägt sich am Donnerstag um 18 Uhr in das Kondolenzbuch im französischen Generalkonsulat in Stuttgart ein. In dem Konsulat hatte bereits am Donnerstagmittag die Belegschaft mit einer Schweigeminute den Opfern gedacht.

Außerdem hat das Bundesministerium des Innern von Donnerstag, 8. Januar, bis Samstag, 10. Januar, bundesweit Trauerbeflaggung der Dienstgebäude angeordnet. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann ordnete ebenfalls Trauerbeflaggung für die Dienstgebäude des Landes an. Die Dienstgebäude in Stuttgart werden jeweils auf Halbmast oder mit Trauerflor beflaggt.

Derweil hat die Polizei und der Verfassungsschutz im Südwesten nach Angaben des Innenministeriums ihre Sicherheitsvorkehrungen erhöht. „Es gibt die üblichen Sensibilisierungsmaßnahmen nach einem Terrorschlag im Ausland“, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in Stuttgart.

Falls Redaktionen in Baden-Württemberg islamkritische Karikaturen veröffentlichen würden, wären sie seiner Einschätzung nach besonders gefährdet. „Da wäre schon ein gewisses Risiko.“ Auch im Falle islamkritischer Demonstrationen wäre eine besondere Aufmerksamkeit geboten, sagte der Sprecher.