Stefan J. Zweig und Roman Zitzelsberger (v.l.) Foto: IG Metall Baden-Württemberg

Das „Kind vom Buchenwald“, Stefan Zweig, gedenkt dem Gewerkschafter und Retter. Nicht nur, weil er dem 1981 verstorbenen Gewerkschafter sein Leben verdankt, sonder auch wegen dessen Menschlichkeit.

Untertürkheim - Zum 50. Mal hat sich in dieser Woche das Wiedersehen zwischen dem früheren IG Metall-Bezirksleiter Willi Bleicher und Stefan Jerzy Zweig gejährt, der Bleicher sein Leben verdankt. Als Kind wurde Zweig von den Nazis ins Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Während Bleicher selbst ein Häftling der Nazis war, kümmerte er sich um den damals dreijährigen Stefan Jerzy Zweig und verhinderte dessen Abschiebung nach Auschwitz.

„Den Bleicher“ wird Stefan J. Zweig nie vergessen

Um an diese Rettungsaktion und den Retter selbst zu erinnern, haben sich Zweig, Angehörige Bleichers und Freunde der Familien am Dienstag in der früheren Wohnung Bleichers in Luginsland getroffen. Dort feierten sie den 50. Jahrestag des Wiedersehens von Zweig und Bleicher seit der Befreiung aus Buchenwald. Mit dabei war auch Roman Zitzelsberger, der IG Metall-Bezirksleiter für Baden-Württemberg. „Der Name Willi Bleicher steht für soziale Gerechtigkeit und Menschlichkeit“, sagte Zitzelsberger. Dafür habe Bleicher sein Leben riskiert, als er Stefan Jerzy Zweig als Kind vor dem Tod rettete. Auch Zweig betonte, er habe „den Bleicher nie vergessen“, nicht nur, weil er dem 1981 verstorbenen Gewerkschafter sein Leben verdanke, sondern auch wegen dessen Menschlichkeit.

Auf Zweigs Geschichte basiert der Roman „Nackt unter Wölfen“, der das Schicksal des „Kindes von Buchenwald“ international bekannt machte.