Mülleimer mit fantastischen Motiven: diese Aktion kam gut an. Foto: privat

Die Mitglieder des Jugendrates blicken auf ein erfolgreiches Jahr mit vielen gelungenen Projekten zurück. Besonders ihr Mülleimer-Streetart-Projekt stieß auf große Begeisterung im ganzen Stadtbezirk.

S-Süd - Dass wir im Süden die meisten Bewerber für den Jugendrat haben, freut mich wirklich sehr“, sagt Oliver Augustin, der bei der Stadt für die Jugendbeteiligung der inneren Stadtbezirke zuständig ist. Insgesamt 40 Jugendliche und junge Erwachsene haben sich auf einen der insgesamt 13 Sitze im Jugendrat beworben. Bisher habe es nur einmal in der Vergangenheit eine ähnlich hohe Zahl an Bewerbern gegeben. „Ich denke, das hängt mit der vielen Werbung zusammen, die der Jugendrat an den Schulen gemacht hat“, sagt Augustin. Das Engagement des Jugendrates im Stuttgarter Süden sei da sehr hoch gewesen. Doch nicht nur die Suche nach neuen Bewerbern verlief im Jugendrat Süd sehr erfolgreich. Auch viele geplante Projekte konnten in den zwei Jahren Amtszeit erfolgreich umgesetzt werden.

Jugendrat hat sich für neues Jugendhaus eingesetzt

„Wir haben zum Beispiel geschafft, dass das Jugendhaus am Erwin-Schoettle-Platz abgerissen und neu aufgebaut wird“, sagt Avni Miniri, der Sprecher des aktuellen Jugendrates. Es sei an der Zeit, den Jugendlichen einen neuen Treffpunkt zu verschaffen. Das Haus sei in einem maroden Zustand. Durch einen Antrag beim Bezirksbeirat haben die Jugendlichen nochmals einen Anstoß gegeben. Schon lange war ein Neubau des Jugendhauses geplant. „Schon Jugendliche vor uns haben sich im Jugendrat dafür eingesetzt“, sagt der 16-Jährige.

Ein weiteres wichtiges Projekt, das nach jahrelangem Engagement umgesetzt werden konnte, ist die Downhill-Strecke zwischen Degerloch und der Eiernest-Siedlung im Süden. Nach zehn Jahren Diskussionen, Anträgen und Streitereien wurde die Strecke Ende Oktober in Betrieb genommen. Auch hier war der Jugendrat Süd maßgeblich beteiligt. „Wir haben uns in den zwei Jahren mit den Downhillern getroffen, um zu erfahren, was die so wollen“, sagt Avni Miniri. Er selbst war Mitglied der kleinen Gruppe, die sich speziell mit dem Projekt „Downhill-Strecke“ auseinandersetzte.

Auch Oliver Augustin nennt die Strecke für Radfahrer eines der großen erfolgreichen Projekte der vergangenen zwei Jahre. „Hier zeigt sich die gute Kombination aus Engagement der Jugendlichen und der Zusammenarbeit mit der Stadt“.

Auch die Mülleimer-Aktion erwähnt Oliver Augustin lobend. Die kunstvolle Gestaltung würde einfach auffallen. Gemeinsam mit Streetart-Künstler haben die Jugendlichen verschiedene Mülleimer im Stadtbezirk bunt bemalt. „Wir wollten damit erreichen, dass Leute auf den Müll, den sie produzieren, aufmerksam werden“, sagt Avni Miniri. Außerdem solle so verhindert werden, dass der ganze Müll auf die Straße geworfen wird.

Auf der Wunschliste steht noch ein Calisthenics-Parcour

Auf der Themenliste des scheidenden Jugendrats stehen noch weitere Wünsche. Ein Projekt konnte bisher noch nicht zu Ende gebracht werden. „Wir hatten überlegt, wie man den Südheimer Platz sinnvoll nutzen könnte“, sagt Avni Miniri. Der Jugendrat hatte die Idee, einen Clisthenics-Platz zu bauen. Dort hätten Jugendliche die Möglichkeit zu trainieren. So etwas ähnliches hatte auch der Jugendrat in Zuffenhausen ins Leben gerufen. Doch auch andere haben sich Gedanken über die Örtlichkeiten gemacht und wünschen sich einen Kiosk oder einen Schachplatz. Die endgültige Entscheidung zur Nutzung der Fläche steht noch aus.

Erfolgreicher war da das große Bandfestival, das der Jugendrat in Kooperation mit der Jugendrat-Projektgruppe Mitte veranstaltet hatte. „Es sind rund 80 Jugendliche gekommen und haben sich die Musik von verschiedenen Bands angehört“, sagt der Schüler Miniri. Das seien mehr als sie erwartet hatten. „Doch ohne die Unterstützung von Herrn Augustin hätten wir das alles nie geschafft.“