Bei Messerattacken auf Israelis wurden drei Palästinenser erschossen. Darunter ein 16-Jähriger und eine Frau. Die palästinensische Seite bezweifelt den Tathergang.

Jerusalem/Hebron - Bei drei separaten Messerattacken auf Israelis sind am Samstag drei Palästinenser - unter ihnen eine Frau - erschossen worden. Im Osten Jerusalems griff ein 16-Jähriger in der jüdischen Siedlung Armon Hanaziv einen israelischen Polizisten mit einem Messer an. Der Attentäter wurde mit Schüssen getötet, teilte der israelische Polizeisprecher Micky Rosenfeld am Samstag im Kurznachrichtendienst Twitter mit. Demnach blieb der angegriffene Polizist unverletzt.

In Hebron im besetzten Westjordanland griff eine Palästinenserin eine Polizistin mit einem Messer an und verletzte sie leicht. Die Beamtin erschoss die Angreiferin mit ihrer Waffe. Wenige Stunden zuvor hatte ein Siedler in Hebron einen 17-jährigen Palästinenser mit Schüssen getötet. Nach Darstellung des israelischen Militärsprechers Peter Lerner hat der junge Palästinenser den Siedler, der unverletzt blieb, mit einem Messer bedroht.

Palästinensische Quellen äußerten Zweifel an dieser Version des Hergangs. Aktivisten der palästinensischen Gruppe „Jugend gegen Siedlungen“ stellten ein Video ins Internet, das zu zeigen scheine, wie israelische Soldaten nachträglich ein Messer neben den niedergeschossenen Palästinenser legen.

Die Anschläge fügen sich in eine Serie palästinensischer Messerattacken auf Israelis, als deren Auslöser Streitigkeiten um den Tempelberg in Jerusalem gelten. Seit Monatsbeginn fielen der Gewalt sieben Israelis und rund 40 Palästinenser zum Opfer. Knapp die Hälfte der getöteten Palästinenser waren Attentäter, die im Zuge ihrer Anschläge erschossen wurden. Die anderen starben bei Zusammenstößen mit dem israelischen Militär.