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Benjamin Idriz ist häufig Dialogpartner der Kirchen und der Politik. Abschluss nicht anerkannt.

München/Nürtingen - Zu seinen Förderern zählen Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), Bayerns Landesbischof Johannes Friedrich oder Grünen-Chef Cem Özdemir: Benjamin Idriz, der Vorbeter der islamischen Gemeinde aus Penzberg bei München, ist gerngesehener Gast in Kirchengemeinden, Gesprächskreisen und auf Konferenzen – so auch am Dienstagabend in Nürtingen. Er ist Autor des Buches „Grüß Gott, Herr Imam!“.

Jetzt haben Recherchen unserer Zeitung bestätigt, dass der als Integrationsfigur eines aufgeschlossenen Islam geltende 39-Jährige entgegen eigenen Angaben über keinen in Deutschland anerkannten akademischen Abschluss verfügt. Das sagte der Beiratsvorsitzende der Beiruter Universität, Toufic Al-Houri, unserer Zeitung.

Bayerische Sicherheitsbehörden hatten bereits 2007 Telefonate abgehört, in denen Idriz zudem intensive Kontakte zu Islamisten der Muslimbruderschaft und zu Milli Görüs unterhielt.

Der Anwalt des Imams, der frühere FDP-Bundestagsabgeordnete Hildebrecht Braun, hatte in der letzten Woche massiv versucht, die Berichterstattung über den Titelschwindel seines Mandanten zu unterbinden.