Kundgebung der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Stuttgart Foto: Max Kovalenko

Mit einem Demonstrationszug durch die Göppinger Innenstadt wollen Angehörige der religiösen und ethnischen Minderheiten im Nordirak und Syrien an diesem Samstag gegen den Terror der Milizen des so genannten Islamischen Staats (IS) protestieren.

Göppingen - Mit einem Demonstrationszug durch die Göppinger Innenstadt wollen Angehörige der religiösen und ethnischen Minderheiten im Nordirak und Syrien an diesem Samstag gegen den Terror der Milizen des so genannten Islamischen Staats (IS) protestieren. „Wir fordern die Einrichtung einer Schutzzone für Jessiden, Aleviten, Kaldäer und Christen im Irak“, sagte Sargon Hanna.

Der Mann aus Göppingen-Faurndau ist als Vorsitzender der European Syriac Union (ESU) für den östlichen Bereich der Region Stuttgart zwischen Esslingen und Ulm zuständig. Die ESU ist ein Zusammenschluss syrischer Exilorganisationen in Europa und vertritt vor allem die christlichen Minderheiten im Grenzgebiet zwischen Syrien, dem Irak und der Türkei. Der Verein ist eng mit der syrisch-orthodoxen Gemeinde von Antiochien verwoben, der in und um Göppingen rund 2500 Gläubige angehören. Die meisten von ihnen stammen aus der Türkei.

Bereits am vergangenen Samstag hat es eine bundesweite Zentralkundgebung gegen den Terror der IS in Stuttgart gegeben. Das Ziel sei es nun, in einer Welle weiterer Veranstaltungen auf das Leid der Minderheiten hinzuweisen, sagte Hanna. „Wir wollen die deutsche Bevölkerung darüber informieren, was dort mit einer halben Million Menschen passiert.“ Er erwarte 300 friedliche Demonstranten, die um 13.30 Uhr an der Stadthalle starten und in einem einstündigen Demonstrationszug bis zum Marktplatz gehen. Dort, im Bereich von Hauptstraße und Freihofstraße beginnt um 14.30 Uhr eine Kundgebung, die bis 16.45 Uhr dauert. Der Marktplatz selbst ist durch eine Veranstaltung belegt.

In Stuttgart haben sich laut Polizeiangaben rund 1800 Menschen versammelt. Dort hat es Kritik gegeben, weil lediglich Vertreter der CDU, darunter der Landtagspräsident Guido Wolf und der Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Volker Kauder, auf der Rednerliste gestanden und ihre Solidarität signalisiert haben. In Göppingen wird dies anders sein. Dort hat der örtliche Landtagsabgeordnete der Grünen, Jörg Fritz, sein Kommen zugesagt. Er werde sich auch zur aktuellen Diskussion über Waffenlieferungen an die regionale Kurdenregierung äußern, kündigte Fritz an. Aktuelle Informationen aus erster Hand über die Zustände werde ein syrisch-orthodoxer Pfarrer liefern können, sagte Hanna. Als Vertreter des evangelischen Dekans wird der Rechberghäuser Pfarrer Michael Hegner ein Grußwort und ein Friedensgebet sprechen.