Dschihadist Elvis Hajric aus Ditzingen ist offenbar bei Kämpfen in Syrien getötet worden. Foto: youtube

Der Dschihadist Elvis Hajric, der in Ditzingen gelebt hatte, ist offenbar bei Kämpfen in Syrien getötet worden. Nach Recherchen der Stuttgarter Nachrichten starb der gebürtige Bosnier Ende September bei der Schlacht um die nordsyrische Stadt Kobane.

Stuttgart - In sozialen Netzwerken war Hajrics Tod gemeldet und ein Foto der Leiche gezeigt worden. Die Sicherheitsbehörden bestätigten den Tod Hajrics. Manfred Schmitt, zuständig für Islamismus beim Staatsschutz der Stuttgarter Polizei, sagte unserer Zeitung: „Das deckt sich mit unseren Erkenntnissen.“

Hajric war regelmäßiger Besucher der als salafistisch geltenden Moschee in der Stuttgarter Regerstraße. Die Gebetsräume im Stadtteil Botnang gelten als Durchlauferhitzer für junge Männer, die sich dem Dschihad anschließen wollen. Hier war auch der im Frühjahr in Syrien getötete 17-jährige Hamza S. aus Kirchheim /Teck radikalisiert worden. Hajric war im November 2013 nach Syrien gereist, um sich einer aus Bosniern bestehenden Kampfgruppe anzuschließen. Diese nahm ihre Befehle von dem Georgier Tarkhan Batirashvili entgegen.

Der frühere Elitesoldat der georgischen Streitkräfte bildete im Sommer 2012 eine Kampfgruppe ausländischer Kämpfer. Unter seinem Kampfnamen Abu Omar al-Shishani kommandierte er etwa 1000 Kämpfer der „ Jaish al-Muhajireen wal-Ansar“ (Jamwa – „Armee der Einwanderer und Unterstützer“) genannte Kampfgruppe. Dieser schlossen sich außer Tschetschenen und Bosnier auch zahlreiche Deutsche an. Die Jamwa ordnete sich im Herbst 2013 der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ unter.

Künftig sollen gewaltbereite Islamisten durch den Entzug des Personalausweises daran gehindert werden, von Deutschland in Kampfgebiete nach Syrien und in den Irak auszureisen. Darauf verständigten sich die Innenminister von Bund und Ländern am Freitag bei einem Sondertreffen in Berlin. Verdächtige sollen stattdessen eine Art Ersatzausweis bekommen, mit dem sie Deutschland nicht verlassen dürfen.