Großer Jubel nach dem EHF-Pokal-Sieg: Marcel Schiller und die Handballer von Frisch Auf Göppingen. Foto: Baumann

Er ist der Torjäger Nummer eins bei Frisch Auf Göppingen. Er genießt hohe Wertschätzung bei den Fans – und auch beim neuen Bundestrainer: Marcel Schiller will alles dafür tun, damit sein erstes Länderspiel nicht sein Letztes bleibt.

Göppingen - Marcel Schiller spielt seit 2013 für Frisch Auf Göppingen, er ist der Torjäger Nummer eins des Handball-Bundesligisten und wurde von den Fans der Grün-Weißen dreimal hintereinander zum Spieler des Jahres gekürt. Jetzt steht der Linksaußen vor seinem Debüt in der Nationalmannschaft. Für das EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz an diesem Sonntag (15 Uhr/ZDF) in Bremen wurde er von Bundestrainer Christian Prokop nominiert. „Ich werde alles reinhängen, damit mein erstes Länderspiel nicht mein letztes bleibt“, sagt der 25-Jährige.

Herr Schiller, habe Sie die Abschiedsfeierlichkeiten um Frisch-Auf-Kapitän Manuel Späth nach dem letzten Spieltag gut überstanden?
Ja, ich habe ein bisschen langsam gemacht. Ich bin während des Bundesligaspiels gegen den TVB Stuttgart (26:26, Anm.d.Red.) umgeknickt und wollte diese Woche ohnehin sehr konzentriert angehen.
Aber Ihr erster Einsatz in der Nationalmannschaft ist nicht in Gefahr?
Nein, es tat ein bisschen weh. Der Knöchel war dick, aber es geht mir deutlich besser und ich werde absolut fit zur Nationalmannschaft reisen.
Ursprünglich hatten Sie schon Urlaub gebucht?
Ja, es sollte mit ein paar Freunden in die USA gehen. Am Montag wäre ich in San Francisco gelandet. Wir wollten unter anderem auch das NBA-Finale meines Lieblingsclubs Golden State Warriors mit meinem Basketball-Idol Stephen Curry anschauen. Das ist schade, andererseits habe ich natürlich auch sehr gerne storniert.
Wie überraschend kam die Nominierung für die Nationalmannschaft?
Als mir Bundestrainer Christian Prokop nach dem unerwarteten EHF-Pokal-Triumph mit Frisch Auf am 21. Mai zum Titelgewinn und einem tollen Wochenende gratulierte, kam schon ein bisschen Hoffnung auf. Jetzt bin ich natürlich überglücklich, dass ich die Chance erhalte, für mein Land zu spielen. Ich werde alles geben, was in mir steckt, damit mein erstes Länderspiel nicht mein Letztes bleibt.
Sie wurden nicht für das Spiel an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/Sport 1) in Portugal nominiert, sondern nur für die zweite Partie am Sonntag gegen die Schweiz eingeladen, weil Uwe Gensheimer da bereits Urlaub machen darf. Trübt das Ihre Freude?
Überhaupt nicht. Der neue Bundestrainer hatte bisher mit dem Nationalteam nur ein Auswärtsspiel und wollte mit allen etablierten Spielern unbedingt in Portugal spielen. Ich bin beim Heimspiel in Bremen gegen die Schweiz dabei und freue mich riesig – auch weil ich bis zu dem kurzen Gespräch mit Christian Prokop nach dem Final Four die Nationalmannschaft nicht richtig auf dem Schirm hatte.