Petra Weimer (links) und Roxana Naranjo-Gamarra haben die Ausstellung Interkulturfotoart geplant und umgesetzt. Foto: Nina Ayerle

Die Ausstellung Interkulturfotoart ist ein Foto-Parcours vom Marienplatz bis zum Erwin-Schoettle-Platz. Die Bilder sind von fünf französischen und deutschen Künstlern, ausgesucht hat die Fotografen die Kuratorin Halkin.

S-Süd - Den Stuttgarter Süden kennengelernt hat Roxana Naranjo-Gamarra durch ihren deutschen Ehemann. Die Pariserin hat ihn häufig besucht und streifte bei ihren Besuchen durch den Stadtbezirk. „Ich habe mich dabei oft gefragt, was hier für eine Kultur herrscht, was für Menschen hier leben“, sagt Naranjo-Gamarra, die nur Französisch spricht. Viele Menschen im Süden seien Migranten so wie sie, sei ihr schnell aufgefallen. Da sei ihr die Idee gekommen, eine Ausstellung an diesem Ort durchzuführen. „Kunst im öffentlichen Raum, das wollte ich schon immer mal machen“, sagt die ausgebildete Bühnenbildnerin.

32 großformatige Fotografien zieren den Süden

Gemeinsam mit der Stuttgarter Schauspielerin und Regisseurin Petra Weimer sowie der Kuratorin Emmanuelle Halkin hat sie diese Idee in die Tat umgesetzt. Anfang Oktober, parallel zur Französischen Woche in Stuttgart, haben die drei Damen 32 großformatige Fotografien mit einer Diagonalen von bis zu drei Metern im Stadtbezirk aufgestellt – vom Marienplatz bis zum Erwin-Schoettle-Platz.

Der Stadtbezirk Süd und vor allem der Stadtteil Heslach mit seiner komplexen Geschichte und seiner kulturellen Vielfalt bieten für eine solche Ausstellung die idealen Voraussetzungen, darin waren sich die drei Frauen einig. „Wir haben das ganze Konzept zusammen entwickelt“, sagt Petra Weimer. Themen der Ausstellung seien das kulturelle und soziale Erbe, aber auch die Interkulturalität.

Urbane Zwischenräume und kulturelle Vielfalt

Die Bilder sind von fünf französischen und deutschen Künstlern, ausgesucht hat die Fotografen die Kuratorin Halkin. „Wir haben erzählt, was wir uns vorstellen, danach hat sie ihre Auswahl getroffen“, sagt Petra Weimer. Inhaltlich handeln die Fotografien von urbanen Zwischenräumen in ganz Europa, von Bewohnern eines Obdachlosenheims in Weimar oder der kulturelle Vielfalt in den Wohnungen des Pariser Problemviertels Goutte d’Or, wie sie vielleicht in manchem Haus in Heslach ebenfalls zu finden sein mag. Die Bilder sind übrigens frei zugänglich. Jeder solle sich ein eigenes Bild machen und für sich eine Interpretation finden. Weimer und Naranjo-Gamarra bieten Führungen durch die Ausstellung an. Der Rundgang führt über den Erwin-Schoettle- zum Marienplatz.