Jossi Wieler verlässt die Stuttgarter Oper Foto: dpa

Stuttgarts Opernintendant Jossi Wieler hat seinen Abschied nach der Saison 2017/18 verkündet, weil er in Zukunft wieder als freier Regisseur unterwegs sein will.

Stuttgart - Es war ein Paukenschlag. Am Mittwoch hatte Jossi Wieler die Frage nach einer Vertragsverlängerung im Exklusiv-Interview mit unserer Zeitung noch unentschieden beantwortet. Man sei „in Gesprächen“, hieß es da lediglich und: „Dazu möchte ich mich heute noch nicht äußern.“ Am Donnerstag hat sich Stuttgarts Opernintendant dann geäußert und seinen Abschied nach der Saison 2017/18 verkündet, weil er in Zukunft wieder als freier Regisseur unterwegs sein will.

Die Spitzen des Verwaltungsrats der Staatstheater, Baden-Württembergs Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, und Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) bedauerten Wielers Entscheidung. Bauer lobte das „unverwechselbare“ Profil, das Wieler als Regie führender Intendant dem Haus am Eckensee durch seine Arbeit verliehen habe. Kuhn würdigte Wieler als „künstlerische Persönlichkeit von herausragendem Rang“, die das Opernhaus „wieder richtig nach vorne gebracht“ habe.

Wegen der langen Planungsvorläufe im Musiktheater soll sich schon im November eine Findungskommission auf die Suche nach möglichen Nachfolgern machen.

Problematisch wird die Entscheidung des Intendanten vor dem Hintergrund der geplanten Sanierung des Opernhauses, die ab 2018/19 beginnen könnte und mindestens fünf Jahre in Anspruch nehmen wird. Dann wird der Spielbetrieb in einer Interims-Spielstätte stattfinden.

Auch Ballettchef Reid Anderson verlässt das Haus 2018. Ob Armin Petras seinen Vertrag als Schauspielchef über 2018 hinaus verlängert, ist noch nicht entschieden. Sollte auch er gehen, stünden die Staatstheater Stuttgart nicht nur vor einem äußeren, sondern auch vor einem gravierenden inneren Umbau.