Gerade für ältere Menschen können Freiwilligendienstleistende ein Segen sein Foto: dpa-Zentralbild

Seit Dezember 2015 besteht für Flüchtlinge, die Möglichkeit einen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren. Wie neue Zahlen zeigen, wird das Programm immer besser angenommen.

Stuttgart - In Deutschland leisten immer mehr Flüchtlinge einen Freiwilligendienst. Wie das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) in Köln auf Anfrage mitteilte, nehmen bundesweit mittlerweile 1168 Asylberechtigte und Asylbewerber an einem Sonderprogramm teil – 173 davon in Baden-Württemberg.

Anfang März dieses Jahres waren es den Angaben eines Behördensprechers zufolge noch 358 freiwillige Flüchtlinge gewesen, Anfang Juni 788.

Sonderprogramm des Bunds mit 10 000 zusätzlichen Plätzen

Die Bundesregierung hatte das Sonderprogramm mit 10 000 zusätzlichen Plätzen im Dezember 2015 initiiert. Es bietet Flüchtlingen mit Bleibeperspektive und Beschäftigungserlaubnis in den nächsten drei Jahren die Chance, einen Dienst in einer gesellschaftlich relevanten oder gemeinnützigen Einsatzstelle abzuleisten – zum Beispiel in Altenheimen, Behinderteneinrichtungen, Vereinen oder auch in der Flüchtlingshilfe.

Das Land Baden-Württemberg öffnet derweil in wenigen Wochen das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) für junge Flüchtlinge im Alter zwischen 18 und 26 Jahren. Das sogenannte FSJ-Integration beginnt im September – nach Angaben des Ministeriums für Soziales und Integration voraussichtlich mit 25 Teilnehmern. In den Monaten danach sollen weitere hinzukommen. Insgesamt ist das Programm für 100 freiwillige Flüchtlinge ausgelegt.

Sozialminister Lucha: „Wichtig für das Selbstbewusstsein“

Das Ministerium für Soziales und Integration stellt dafür 300 000 Euro bereit. Ein Teil davon geht an die Träger der Einrichtungen, in denen die Flüchtlinge ihr soziales Jahr leisten. Außerdem werden aus der Fördersumme die pädagogische Begleitung und Deutschunterricht für die Teilnehmer finanziert.

„Wie alle Menschen brauchen auch junge Flüchtlinge eine Perspektive“, sagte Sozialminister Manne Lucha (Grüne) unserer Zeitung. Eine sinnvolle Beschäftigung sei wichtig für das Selbstbewusstsein.