Bei den 35 Mitarbeitern der Geislinger Kaiser-Brauerei herrscht wieder Optimismus Foto: StN

Die akute Absatzschwäche der insolventen Geislinger Kaiser-Brauerei hat offenbar nicht nur mit dem fehlenden Biergartenwetter in den Jahren 2013 und 2014 und dem allgemeinen Rückgang beim Bierkonsum zu tun, sondern auch mit einem Qualitätsproblem.

Geislingen - Die akute Absatzschwäche der insolventen Geislinger Kaiser-Brauerei hat offenbar nicht nur mit dem fehlenden Biergartenwetter in den Jahren 2013 und 2014 und dem allgemeinen Rückgang beim Bierkonsum zu tun, sondern auch mit einem Qualitätsproblem. Wie aus einer Mitteilung des Insolvenzverwalters Tobias Sorg hervorgeht, habe es im vergangenen Jahr einen Defekt an der Filteranlage der Brauerei gegeben. Dies führte dazu, dass bei der Abfüllung von „Kaiser Original“ immer wieder Trübungen auftraten.

Die Brauereimitarbeiter standen zunächst vor einem Rätsel. Immer wieder mussten Bierlieferungen zurückgenommen werden. Dann war wieder eine Zeit lang alles in Ordnung. Wie sich schließlich herausstellte, hatte sich im Auslauf der Filteranlage an einem Membran ein Schlitz gebildet. „Wenn bei einer Tankumstellung ein Druckstoß kam, hat er sich geöffnet“, sagt der Geschäftsführer und Braumeister Ulrich Kumpf. „So einen kleinen Fehler muss man erst einmal finden.“

Es sei eben einiges zusammengekommen, meint Ulrich Kumpf. Einen Monat, nachdem die Brüder Kumpf ihren Insolvenzantrag gestellt haben, blickt das 35 Mitarbeiter zählende Unternehmen heute wieder mit Optimismus in die Zukunft. Der Brauprozess laufe wieder reibungslos, die Qualität des Bieres sei mittels mehrerer Untersuchungen überprüft, sagte Sorg. Er hat zudem einen externen Braumeister hinzugebeten, der sich ausschließlich um die Qualität kümmern soll.

Zuletzt gab es bei der DLG-Prämierung zwei Preise. Das Weizen-Bier erhielt Gold, das Kellerpils wurde mit einer silbernen Medaille ausgezeichnet. Insgesamt habe der Umsatz in den vergangenen Wochen merklich angezogen. Die Solidarität in der Region sei groß, was auch eine Verkaufsaktion am vergangenen Wochenende belegte, zu der der SPD-Landtagsabgeordnete Sascha Binder die Lokalprominenz hinzu gebeten hatte. Auch sonst hat Kumpf bei der Vermarktung einige schöne Erfolge vorzuweisen:„Wir sind jetzt Lieferant auf Staufeneck.“

Die 1881 gegründete Kaiser Brauerei in Geislingen hatte am 5. September wegen Umsatzrückgangs Insolvenz angemeldet.