Roboter, die Hand in Hand mit dem Menschen zusammenarbeiten, sind ein Highlight auf der Hannover Messe 2017. Das schwäbische Familienunternehmen Schunk GmbH wurde für seinen kollaborativen Greif-Roboter JL1 sogar ausgezeichnet. Foto: dpa

Auf der Hannover Messe 2017 werden bis Freitag allerhand technische Innovationen für die Industrie präsentiert. Im Mittelpunkt stehen unter anderem feinfühlige Roboter, die mit Menschen im Team zusammenarbeiten – und ein Untenehmen aus Baden-Württemberg hat offenbar den besten.

Hannover - Intelligente Maschinen, die miteinander kommunizieren, Wissen austauschen und selbstständig Aufgaben erledigen. Was wie Science Fiction klingt, wird auf der Hannover Messe 2017 zur Realität. Die Messe gilt als weltgrößte Leistungsschau für industrielle Neuerungen. Erwartet werden dieses Jahr rund 200 000 Besucher und 6500 Aussteller – 60 Prozent davon aus dem Ausland.

Familienunternehmen aus Lauffen ausgezeichnet

Die vom 24. bis zum 28. April dauernde Veranstaltung ist im 70. Jahr ihres Bestehens erneut dem Leitthema der vernetzten Industrie gewidmet. Zu den Highlights der Ausstellung zählen sogenannte Cobots. Anders als die klassischen Industrieroboter, die in Zäunen und Käfigen automatisiert nach einem festen Programm arbeiten, assistieren Cobots bei komplexen Aufgaben, die sich nicht restlos automatisieren lassen. Diese Roboter arbeiten also buchstäblich Hand in Hand mit Menschen. Sie können Aufgaben eigenständig lösen und ihr Wissen dann an ihre Roboter-Kollegen weitergeben.

Besonders punkten kann auf diesem Gebiet ein schwäbisches Unternehmen. Für den weltweit ersten kollaborativen Greif-Roboter, der unmittelbar mit dem Menschen interagiert und kommuniziert, erhielt das in Lauffen ansässige Familienunternehmen Schunk GmbH am Sonntag auf der Hannover Messe den Hermes-Award, einer der international renommiertesten Industriepreise. Nach Messe-Angaben registriert die im Greifer JL1 verbaute Sensorik Annäherungen von Menschen und ermöglicht so eine situationsabhängige Reaktion, ohne dass Mensch und Roboter sich berühren. Die Sicherheitsaura ist in den Greifer integriert und ermöglicht damit einen hochflexiblen Handhabungs- und Montageprozess.

Von Datenbrille bis Exoskelette

Zu den weiteren Trends der Hannover Messe zählen sogenannte Machine-Learning-Technologien, die die große Menge von Daten, die bei der Digitalisierung der Produktion ohnehin anfallen, zentral auswerten und an die Maschinen zurückspielen. So erhalten Systeme die Fähigkeit, sich selbstständig zu optimieren. Auch die Digitalisierung der Energiebranche ist ein Schwerpunktthema. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Entwicklung der Stromnetze sowie die Speicherung von überschüssiger erneuerbarer Energie in anderen Energieträgern. Nicht zuletzt spielen auch die Assistenzsysteme eine prominente Rolle, die Mitarbeiter bei ihren Aufgaben unterstützen, etwa Datenbrillen oder Exoskelette, die dem Menschen beim Heben schwerer Gegenstände helfen.

Einige Innovationen der Hannover Messe finden Sie in unserer Bildergalerie.