Wärme als Therapie: Infrarot-Strahlen helfen etwa bei Verspannungen. Foto: Marina Lohrbach – Fotolia

Licht ist nicht gleich Licht. Während die UV-Strahlen der Sonne als gesundheitsgefährdend gelten, wird Rotlicht oder Infrarot in der Wärmetherapie eingesetzt. Dabei ist rotes Licht gar nicht besonders warm.

Stuttgart - Einer der schönsten Filmdialoge stammt aus dem Jahr 1988. „Was ist das?“, fragt der afghanische Dorfbewohner Hamid in „Rambo 3“. „Das ist blaues Licht“, sagt Ex-Soldat John Rambo (Sylvester Stallone). „Und was macht das?“, fragt Hamid weiter. Rambos Antwort: „Es leuchtet blau.“ Spätestens da wird klar: Dieser Rambo ist eine ziemlich coole Socke. Und Licht ist nicht gleich Licht.

Solche Gedanken gehen einem unter anderem durch den Kopf, wenn man unter der Infrarotlampe liegt. Unter der Neonröhre hat man eben noch vor sich hingebibbert. Jetzt breitet sich eine angenehme Wärme aus. Wie kommt das?

Rotlicht und Infrarot dringen in die Haut ein

Licht besteht aus unterschiedlich langen elektromagnetischen Wellen. Jede Wellenlänge hat ihre eigene Farbe – von Violett mit kurzer Wellenlänge bis Rot mit langer Wellenlänge. Alles zusammen sieht das menschliche Auge als weiß. Je kürzer die Welle, desto schneller schwingen die Teilchen, und es entsteht mehr Energie. Physikalisch gesehen ist blaues Licht also wärmer als rotes.

Es ist sogar so heiß, dass es die Haut verbrennt. Deshalb gibt’s von ultravioletter Strahlung (UV) Sonnenbrand. Deshalb wird stattdessen das vergleichsweise energiearme langwellige Rotlicht in der Wärmetherapie eingesetzt – und zwar jede Menge davon. Wärmelampen geben neben dem sichtbaren roten Licht auch Infrarotstrahlen ab. Die sind fürs menschliche Auge unsichtbar, wirken aber auf den Körper. Das Rotlicht dringt, ohne Schaden anzurichten, einige Millimeter tief in die Haut ein. Sichtbare und unsichtbare Strahlung zusammen wirkt intensiver als das, was aus der Neonröhre kommt und wärmt von innen. Sogar eine coole Socke wie Rambo.