Der Eingang zum Bereitschaftsheim des DRK ist auf der nördlichen Seite des Gebäudes an der Vischerstraße, der zum Fressnapf auf der Südseite. Foto: Rebecca Stahlberg

Das Grundstück am östlichen Ende der Vischerstraße ist verkauft worden. Dort soll mittelfristig etwas Neues entstehen, der Käufer hält sich mit konkreten Informationen aber noch zurück. Eines ist sicher: Das Deutsche Rote Kreuz braucht eine neue Bleibe.

Vaihingen - Im Dezember ist es gerade einmal sechs Jahre her gewesen, dass das Deutsche Rote Kreuz Vaihingen (DRK) seine Zelte an der Vischerstraße aufgeschlagen hat. Davor hatten die Lebensretter ihre Räumlichkeiten an der Robert-Leicht-Straße verlassen müssen – die Stadt hatte den Mietvertrag gekündigt. Nach langer Suche fanden sie die Immobilie direkt neben den S-Bahn-Gleisen unterhalb des Bahnhofs, in der sich außerdem eine Fressnapf-Filiale befindet. Nun müssen die Rotkreuzler schon wieder eine neue Bleibe suchen, das gilt auch für den Tierbedarfsladen. Der bisherige Eigentümer hat das Grundstück an ein Immobilienunternehmen verkauft.

Für die Vaihinger Rotkreuzler ist dies eine Hiobsbotschaft. Noch wissen sie nichts Konkretes, die Kündigung ist aktuell noch nicht ausgesprochen worden, wie die Bereitschaftsleiterin Nicole Ellinger berichtet. Die Situation sei dennoch „beängstigend“, sagt sie. „Man hat uns gesagt, dass mittelfristig dort etwas geplant ist. Aktuell läuft unser Mietvertrag aber noch.“

Das DRK benötigt eine große Garage

Gekündigt werden könne ihnen jeweils zum 30. Juni mit Jahresfrist, berichtet Ellinger. Obwohl der Zeitpunkt, wann sie das Bereitschaftsheim verlassen müssen, noch nicht feststeht, kreisen die Gedanken der 27-Jähringen bereits darum, ein neues Domizil zu finden. Das wird für die Ehrenamtlichen nicht einfach werden, denn die Räume müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen. Benötigt werden gut 600 Quadratmeter Fläche, neben Versammlungs-, Unterrichts- und Lagerräumen muss auch die Kleiderkammer des DRK dort Platz finden. „Außerdem ist eine große Garage für unsere vier Fahrzeuge wichtig“, sagt Ellinger. Das Gebäude sollte mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein. Ein dickes Finanzpolster für die Kaltmiete hat der DRK-Kreisverband freilich nicht zur Verfügung. Aktuelle Zahlen kennt Nicole Ellinger nicht. Im Jahr 2008 war von 21 400 Euro die Rede, die der Kreisverband bereitstellen konnte. Die Summe war damals dem Vernehmen nach bei den Verhandlungen mit dem bisherigen Eigentümer noch ein wenig aufgestockt worden. Den im Jahr 2015 üblichen Mieten entspricht sie sicherlich nicht mehr. Wenn sie an die Suche nach einem neuen Standort, die eventuell noch nötigen Renovierungsarbeiten und den Umzug dorthin denke, werde ihr bange, gibt Ellinger offen zu. „Wir sitzen auf heißen Kohlen und wissen aktuell nicht, was die Zukunft bringt. Das ist schon schwierig für uns.“