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Immer mehr Firmen in Baden-Württemberg nutzen gesetzliche Ausnahmeregeln, um ihre Stromkosten zu drücken. Umweltminister Untersteller will ungerechtfertigte Privilegien abbauen.

Stuttgart - Immer mehr Firmen in Baden-Württemberg nutzen gesetzliche Ausnahmeregeln, um ihre Stromkosten zu drücken. Nach einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten hat sich die Zahl der Unternehmen die keine EEG-Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien bezahlen, 2013 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt.

Laut Daten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) seien aktuell 217 Firmen im Südwesten von der EEG-Umlage zumindest teilweise befreit, schreiben die Stuttgarter Nachrichten. Im Jahr zuvor seien es nur 91 Betriebe gewesen. Im Bundesgebiet stieg die Zahl der von der Umlage befreiten Betriebe im betreffenden Zeitraum von 734 auf 1691 Unternehmen. Die Zahlen belegten, dass man sich Gedanken machen müsse, „welche Unternehmen künftig in den Genuss der Befreiungen kommen sollen“, sagte der baden-württembergische Energie- und Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) dem Blatt. Ungerechtfertigte Privilegien müssten abgebaut werden.

Die sogenannte EEG-Umlage beträgt aktuell knapp 5,3 Cent je Kilowattstunde Strom. Industriebetriebe mit hohen Stromverbräuchen können sich von der Umlage, die Bestandteil des normalen Strompreises ist, befreien lassen. Haushalte, für die diese Möglichkeit nicht besteht, zahlen aktuell durchschnittlich 28,5 Cent je Kilowattstunde Strom.