Cornelia Schäfer, Sportamtschef Max Pickl, Bürgermeister Wilfried Wallbrecht und die Läufer Andreas Weiner und Michael Bahr (von links) bei der Stabübergabe. Foto: Horst Rudel

Eine Läufergruppe aus Esslingen hat die 1000 Kilometer in die polnische Partnerstadt Piotrków Trybunalski zu Fuß in Angriff genommen. Mit dem Staffelstab und vielen Eindrücken sind die Sportler jetzt wieder zurückgekommen.

Esslingen - Am Staffelstab, den die deutschen und polnischen Ausdauersportler in fünf Tagen gemeinsam von Esslingen nach Piotrków Trybunalski getragen haben, klebt der Schweiß von mehr als einem dutzend Läuferhänden. Der Stab, den der Esslinger Bürgermeister Wilfried Wallbrecht im Gegenzug in Empfang genommen hat, ist nagelneu. Die Botschaft, die beide transportieren, ist die gleiche. Dem in der polnischen Partnerstadt verbliebenen Original und der mit Dank aus Polen zurückgebrachte Doublette, haftet eine übertragene Bedeutung an. „Menschliche Kraft und menschlicher Wille haben den Stab als Zeichen der 25-jährigen Partnerschaft und Freundschaft und als Mahnung für eine friedliches Miteinander in einer freiheitlich orientierten europäischen Gemeinschaft von Deutschland über die Grenze nach Polen getragen.“ So, wie es der Organisator des Laufes, Andreas Weiner, beim Empfang in der polnischen Partnerstadt formuliert, so hat er es auch bei der Übergabe des Zweitstabes im Esslinger Rathaus ausgedrückt.

Im Gegenzug gab es einen herzlichen Dank des Bürgermeisters, der die vom Verein Prima Lima auf die Beine gestellte Staffel für ihren Einsatz für die Partnerschaft ausdrücklich lobte. „Das hat unserer Beziehung gut getan“, sagte Wallbrecht am Montag. Eine Einschätzung, die auch Cornelia Schäfer vom städtischen Referat Städtepartnerschaften teilt. Der Staffellauf sei ein Beispiel dafür, wie mit einfachen Mittel viel erreicht werden könne, sagte sie.

100 Etappen á zehn Kilometer

Am Sonntag, 27. August, hatte Wallbrecht die Laufgruppe um 8.30 Uhr in Esslingen verabschiedet. Sich je nach Motivation, Leistungsstand und Müdigkeitsgrad abwechselnd, legten die Sportler die 1000 Kilometer lange Strecke in 100 Etappen à zehn Kilometer zurück. An dem Tag-und Nacheinsatz für die deutsch-polnische Freundschaft hatten sich nicht nur Läufer aus den beiden Nachbarländern beteiligt, sondern auf Esslinger Seite auch der syrische Flüchtling Hazem Alahmad.

„Wir haben die Route so gewählt, dass eine Stabübergabe direkt an der Grenze, exakt in der Mitte der Lausitz-Brücke zwischen Görlitz und Zgorzelec, stattgefunden hat“, sagt Weiner. Der Chef der polnischen Läufergruppe Klub Endorfina, Pawel Makulski, hat den Staffelstab dort aus der Hand Weiners entgegen genommen. Dass es nicht nur um hehre Symbolik gegangen ist, hat der Empfang in Piotrków Trybunalski gezeigt, bei dem auch ein polnisches Radio- und Fernsehteam auf die Freundschaftsläufer gewartet hat. Geht es nach Andreas Weiner, dann steht mit Blick auf die zehn anderen Esslinger Partnerstädte einer Neuauflage nichts im Weg. „Wir haben die aufwändige Vereinsgründung ja nicht nur für einen Lauf gemacht“, sagt er.